18.11.2010
Neubau für die Kleinsten in Sicht
Mehrere Gemeindevertretungen votieren bei gemeinsamer Versammlung für zusätzliche Kita-Räumlichkeiten für Unter-Dreijährige
Süderfahrenstedt
Eine ungewöhnliche Versammlungsrunde kam im Landgasthof „Zum Langsee“ zusammen: Die Gemeindevertretungen von Böklund, Süderfahrenstedt, Stolk, Idstedt und Klappholz waren eingeladen, um gemeinsam über die Einrichtung von Krippengruppen im Böklunder Kindergarten zu diskutieren.
Andrea Essmann von der Amtsverwaltung führte aus, dass bereits im August eine Krippengruppe eingerichtet worden sei, die Leiterin Klaudia Schulte sich jedoch vor weiteren Nachfragen kaum retten könne. Da nach einem Bundesgesetz ab 2013 ohnehin ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Unter-Dreijährige bestehe, gebe es akuten Handlungsbedarf.
Das war das Signal für Böklunds Bürgermeister Johannes Petersen, seine kommunalen Nachbarn über die aktuelle Beschlusslage seines Gemeinderates zu informieren: Für die Schaffung zusätzlicher Räumlichkeiten habe man vier Varianten geprüft. Nach Abwägen vieler Vor- und Nachteile sowie Finanzierungsmodelle sei als Favorit die Errichtung eines Neubaus geblieben. Das Grundstück gegenüber dem bestehenden Kindergarten besitze die Gemeinde bereits. Die Baukosten von 390 000 Euro würden zu maximal zwei Dritteln bezuschusst, wenn man die Förderung möglichst schnell für kommendes Jahr beantrage. Den verbleibenden Kapitalbedarf von etwa 130 000 Euro zahle Böklund in seiner Verantwortung als zentraler Ort für sein Umland, aber auch für die Stärkung des eigenen Standorts: Plätze für Unter-Dreijährige würden sicher den gesamten Kindergarten stärken, dieser wiederum die eigene Grundschule und die letztlich auch die Regionalschule.
Dabei sei sich die Gemeindevertretung des Risikos bewusst, Zuschüsse anteilig zurückzahlen zu müssen, wenn der bezuschusste Neubau keine 25 Jahre als Kindergarten genutzt werden sollte. Dafür winke anschließend aber eine Einnahme beim Verkauf der Immobilie als Zweifamilienhaus.
Selbst die Architektenkosten würden gering bleiben, weil das entsprechende Büro derzeit ein baugleiches Haus in Süderbrarup erstelle. Lediglich eine Kaltmiete von bis zu 600 Euro sei monatlich aufzubringen, wovon Böklund aufgrund seiner Kinderzahl schon etwa ein Drittel selbst zahle.
Allerdings erforderten Gruppen für ganz kleine Kinder mehr Personal. Da die Kirche als Träger der Einrichtung jedoch einen Finanzierungsstopp verhängt habe, kämen auf die fünf Kommunen weitere 115 000 Euro Belastung zu.
Das nahmen die Gemeindevertreter nur „zähneknirschend“ hin und deuteten an, dass die Trägerschaft des noch evangelischen Kindergartens bald schon ein Verhandlungsthema in allen Dörfern sein könnte. Der leitende Verwaltungsbeamte Heiko Albert mahnte indes, dass ein solch gravierender Wechsel einen Vorlauf von ein paar Jahren brauche.Letztlich siegte bei der Meinungsumfrage die Erkenntnis, dass man einen politischen Preis zahlen müsse, um als Gemeinden für junge Eltern attraktiv zu sein und dem Ausbluten der ländlichen Region entgegenzuwirken. Nun stehen die förmlichen Beschlüsse der Umlandgemeinden aus, für die Johannes Petersen mit dem Angebot warb: „Wenn ihr unserer Idee zustimmt, machen wir in 25 Jahren für euch eine Seniorenresidenz daraus.“
Andrea Essmann von der Amtsverwaltung führte aus, dass bereits im August eine Krippengruppe eingerichtet worden sei, die Leiterin Klaudia Schulte sich jedoch vor weiteren Nachfragen kaum retten könne. Da nach einem Bundesgesetz ab 2013 ohnehin ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Unter-Dreijährige bestehe, gebe es akuten Handlungsbedarf.
Das war das Signal für Böklunds Bürgermeister Johannes Petersen, seine kommunalen Nachbarn über die aktuelle Beschlusslage seines Gemeinderates zu informieren: Für die Schaffung zusätzlicher Räumlichkeiten habe man vier Varianten geprüft. Nach Abwägen vieler Vor- und Nachteile sowie Finanzierungsmodelle sei als Favorit die Errichtung eines Neubaus geblieben. Das Grundstück gegenüber dem bestehenden Kindergarten besitze die Gemeinde bereits. Die Baukosten von 390 000 Euro würden zu maximal zwei Dritteln bezuschusst, wenn man die Förderung möglichst schnell für kommendes Jahr beantrage. Den verbleibenden Kapitalbedarf von etwa 130 000 Euro zahle Böklund in seiner Verantwortung als zentraler Ort für sein Umland, aber auch für die Stärkung des eigenen Standorts: Plätze für Unter-Dreijährige würden sicher den gesamten Kindergarten stärken, dieser wiederum die eigene Grundschule und die letztlich auch die Regionalschule.
Dabei sei sich die Gemeindevertretung des Risikos bewusst, Zuschüsse anteilig zurückzahlen zu müssen, wenn der bezuschusste Neubau keine 25 Jahre als Kindergarten genutzt werden sollte. Dafür winke anschließend aber eine Einnahme beim Verkauf der Immobilie als Zweifamilienhaus.
Selbst die Architektenkosten würden gering bleiben, weil das entsprechende Büro derzeit ein baugleiches Haus in Süderbrarup erstelle. Lediglich eine Kaltmiete von bis zu 600 Euro sei monatlich aufzubringen, wovon Böklund aufgrund seiner Kinderzahl schon etwa ein Drittel selbst zahle.
Allerdings erforderten Gruppen für ganz kleine Kinder mehr Personal. Da die Kirche als Träger der Einrichtung jedoch einen Finanzierungsstopp verhängt habe, kämen auf die fünf Kommunen weitere 115 000 Euro Belastung zu.
Das nahmen die Gemeindevertreter nur „zähneknirschend“ hin und deuteten an, dass die Trägerschaft des noch evangelischen Kindergartens bald schon ein Verhandlungsthema in allen Dörfern sein könnte. Der leitende Verwaltungsbeamte Heiko Albert mahnte indes, dass ein solch gravierender Wechsel einen Vorlauf von ein paar Jahren brauche.Letztlich siegte bei der Meinungsumfrage die Erkenntnis, dass man einen politischen Preis zahlen müsse, um als Gemeinden für junge Eltern attraktiv zu sein und dem Ausbluten der ländlichen Region entgegenzuwirken. Nun stehen die förmlichen Beschlüsse der Umlandgemeinden aus, für die Johannes Petersen mit dem Angebot warb: „Wenn ihr unserer Idee zustimmt, machen wir in 25 Jahren für euch eine Seniorenresidenz daraus.“
Autor: stz, 18.11.2010
Quelle: www.shz.de
Quelle: www.shz.de