28.04.2010
Böklunds Wasser hängt in der Luft
Gemeinde entscheidet sich für Mitgliedschaft im Wasserbeschaffungsverband – falls sich die bislang bestehende Genossenschaft auflösen sollte
Böklund
/
ql
Vor einer schwerwiegenden Entscheidung über die Zukunft der Wasserversorgung stand die Gemeindevertretung Böklund bei ihrer jüngsten Sitzung. Zurzeit werden 80 Prozent der Gemeinde über eine Wassergenossenschaft (WG) mit Trinkwasser versorgt, die das gelieferte Wasser wiederum vom Wasserbeschaffungsverband (WBV) Südangeln bezieht. Doch zwischen diesen Parteien gibt es Differenzen über eine Rechnung aus dem Jahr 2008 in Höhe von rund 20 000 Euro, die wahrscheinlich in einem Rechtsstreit geklärt werden sollen.
Wie Verbandsvorsteher Heinrich Mattsen bestätigte, wird der Vorstand der am 6. Mai tagenden Vollversammlung vorschlagen, den Wasserlieferungsvertrag zu kündigen. Damit würde die Wasserversorgung Böklunds ab nächstem Jahr in der Luft hängen. Böklunds Bürgermeister Johannes Petersen hatte bei der WG schriftlich nach der Zukunft der Genossenschaft und einer Beteiligung an den Sanierungsmaßnahmen der Wasserleitungen im Gemeindegebiet gefragt. Er erhielt darauf am 10. Dezember 2009 die Antwort, dass es noch nicht feststehe, ob die Genossenschaft sich auflöse und dass man die Zukunft auf einer Genossenschaftsversammlung am 6. Mai besprechen wolle.
„Für den Fall einer Auflösung der Wassergenossenschaft muss die Gemeinde Vorsorge für die Sicherung der Wasserversorgung treffen“, folgerte Petersen, nachdem er diesen Sachverhalt den Mandatsträgern dargelegt hatte. Er bot dazu zwei Lösungsmöglichkeiten an: Die eine wäre ein Einstieg der Gemeinde als Nachfolgerin der WG. Dieser wäre anfangs vielleicht eine Kostenersparnis, hätte aber viele Unwägbarkeiten zur Folge, da noch kein neuer Preis für Wasserlieferungen verhandelt worden sei und sich die Gemeinde mit einem vollständig neuen Arbeitsgebiet beschäftigen müsse. Dieses könne nicht einfach von den Abwasserfachleuten übernommen werden, da dieser Bereich strikt vom Frischwasser getrennt werden müsse.
Die zweite Möglichkeit ist eine Vollmitgliedschaft der Gemeinde im WBV. Die Randbedingungen dazu hatte Petersen bereits vorab ausgehandelt. Gegen eine Einmalzahlung von 125 000 Euro als Vorschuss auf notwendige Sanierungsaufgaben im Rohrleitungsnetz würde der WBV die Versorgung des Ortes inklusive Abrechnung vollständig übernehmen. „Wir erhalten damit die Vorzüglichkeit der Vollversorgung mit passenden Gerätschaften und geschultem Personal“, fasste Petersen zusammen. Dies würde anfangs etwas teurer, aber auf Dauer günstiger werden als die andere Lösung.
Mit einer Stimmenthaltung entschied sich die Gemeindevertretung dann auch für die Vollversorgung – aber nur, falls sich die WG tatsächlich auflöst.Weiteres in Kürze: Finanzausschussvorsitzende Cornelia Bröge berichtete über den Jahresabschluss 2009, der einen Sollüberschuss von 440 000 Euro ergab. Dadurch klettert die allgemeine Rücklage der Gemeinde auf 2,2 Millionen Euro und die Finanzausgleichsrücklage auf 1,6 Millionen Euro. Mit 50 000 Euro Winterdienstkosten statt der geplanten 18 000 Euro ist Böklund der Spitzenreiter im Amt auf diesem Gebiet. Zur Flächennutzungsplanänderung für die Erweiterung der Gewerbefläche Boysen wurden Entwurf, Auslegung und Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen. Der Druck der Kirchenchronik wird von der Kommunalgemeinde mit 2800 Euro vorfinanziert. Die Refinanzierung solle durch den Verkauf von 200 Exemplaren à 14 Euro erfolgen. Die Gemeindevertreter machten den Vorschlag, die Böklunder Kirche wieder „Kirche zu Fahrenstedt“ zu benennen, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten geheißen hatte.
Wie Verbandsvorsteher Heinrich Mattsen bestätigte, wird der Vorstand der am 6. Mai tagenden Vollversammlung vorschlagen, den Wasserlieferungsvertrag zu kündigen. Damit würde die Wasserversorgung Böklunds ab nächstem Jahr in der Luft hängen. Böklunds Bürgermeister Johannes Petersen hatte bei der WG schriftlich nach der Zukunft der Genossenschaft und einer Beteiligung an den Sanierungsmaßnahmen der Wasserleitungen im Gemeindegebiet gefragt. Er erhielt darauf am 10. Dezember 2009 die Antwort, dass es noch nicht feststehe, ob die Genossenschaft sich auflöse und dass man die Zukunft auf einer Genossenschaftsversammlung am 6. Mai besprechen wolle.
„Für den Fall einer Auflösung der Wassergenossenschaft muss die Gemeinde Vorsorge für die Sicherung der Wasserversorgung treffen“, folgerte Petersen, nachdem er diesen Sachverhalt den Mandatsträgern dargelegt hatte. Er bot dazu zwei Lösungsmöglichkeiten an: Die eine wäre ein Einstieg der Gemeinde als Nachfolgerin der WG. Dieser wäre anfangs vielleicht eine Kostenersparnis, hätte aber viele Unwägbarkeiten zur Folge, da noch kein neuer Preis für Wasserlieferungen verhandelt worden sei und sich die Gemeinde mit einem vollständig neuen Arbeitsgebiet beschäftigen müsse. Dieses könne nicht einfach von den Abwasserfachleuten übernommen werden, da dieser Bereich strikt vom Frischwasser getrennt werden müsse.
Die zweite Möglichkeit ist eine Vollmitgliedschaft der Gemeinde im WBV. Die Randbedingungen dazu hatte Petersen bereits vorab ausgehandelt. Gegen eine Einmalzahlung von 125 000 Euro als Vorschuss auf notwendige Sanierungsaufgaben im Rohrleitungsnetz würde der WBV die Versorgung des Ortes inklusive Abrechnung vollständig übernehmen. „Wir erhalten damit die Vorzüglichkeit der Vollversorgung mit passenden Gerätschaften und geschultem Personal“, fasste Petersen zusammen. Dies würde anfangs etwas teurer, aber auf Dauer günstiger werden als die andere Lösung.
Mit einer Stimmenthaltung entschied sich die Gemeindevertretung dann auch für die Vollversorgung – aber nur, falls sich die WG tatsächlich auflöst.Weiteres in Kürze: Finanzausschussvorsitzende Cornelia Bröge berichtete über den Jahresabschluss 2009, der einen Sollüberschuss von 440 000 Euro ergab. Dadurch klettert die allgemeine Rücklage der Gemeinde auf 2,2 Millionen Euro und die Finanzausgleichsrücklage auf 1,6 Millionen Euro. Mit 50 000 Euro Winterdienstkosten statt der geplanten 18 000 Euro ist Böklund der Spitzenreiter im Amt auf diesem Gebiet. Zur Flächennutzungsplanänderung für die Erweiterung der Gewerbefläche Boysen wurden Entwurf, Auslegung und Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen. Der Druck der Kirchenchronik wird von der Kommunalgemeinde mit 2800 Euro vorfinanziert. Die Refinanzierung solle durch den Verkauf von 200 Exemplaren à 14 Euro erfolgen. Die Gemeindevertreter machten den Vorschlag, die Böklunder Kirche wieder „Kirche zu Fahrenstedt“ zu benennen, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten geheißen hatte.
Autor: shz.de - ql, 28.04.2010
Quelle: www.shz.de
Quelle: www.shz.de