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14.12.2009

Finanzlage beim Frischwasser wird schwieriger

Südangeln

 

Etwa 1000 Wasserzähler seien ausgewechselt worden, viele Besuchergruppen habe man durchs Wasserwerk geführt, eine Voranfrage für eine zweite Windkraftanlage sei gestellt und zehn Jahre nach Antrag auf Grundwasserentnahmegenehmigung sei kürzlich Brunnen Nr. 6 in Betrieb gegangen. Das berichtete Verbandsvorsteher Heinrich Mattsen aus Süderfahrenstedt im Gemeindehaus „Nies Spuk“ in Loit auf einer Versammlung des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Südangeln, zuständig für das Amt Südangeln sowie Teile der Ämter Mittelangeln und Süderbrarup. Zur Diskussion um unterirdische CO2-Lagerstätten sagte Mattsen, dass es keinerlei Erfahrungswerte gebe, wie sich CO2 auf das Trinkwasser auswirke. Zuvor hatte Bürgermeister Johann-Peter Christiansen die dörfliche Gemeinschaft seiner 260 Einwohner auf 660 Hektar vorgestellt.
Verbandsingenieur Boyke Elsner erläuterte, dass der neue Brunnen in 800 Meter Entfernung aus bis zu 119 Meter Tiefe 90 Kubikmeter pro Stunde liefere, ohne dass eine Absenkung des Grundwassers in der Umgebung zu befürchten sei, da man als Test die Leistung über 72 Stunden auf sogar 140 Kubikmeter komplikationslos hochgefahren habe. Elektroingenieur Hartmut Krumbein begründete anschließend, warum der Verband nicht wie beschlossen mit seinem Notstromaggregat ins öffentliche Netz einspeise: Wegen der Wirtschaftskrise seien die Preise an der Börse derzeit schlecht. Man wolle die Entwicklung ein weiteres Jahr beobachten.Mit vielen Zahlen bombardierte Steuerberater Ulrich Starke die Versammlungsteilnehmer: Man habe weniger Strom, aber mehr Wasser verkauft, die Zinseinnahmen seien drastisch gesunken, Bankkredite seien bald vollständig zurückgezahlt, aber der Eigenkapitalanteil sinke tendenziell. Schon beim Jahresabschluss 2008 hieß es auf der Passivseite, dass der Verlustvortrag dringend abgebaut werden müsse. Auch der 1. Nachtrag 2009 machte eine zusätzliche Entnahme aus der Rücklage von 20 000 Euro erforderlich, obwohl man mit 253 000 Euro nahezu 50 000 Euro weniger als geplant der Vermögensrechnung entnehmen musste; doch: „Verlust bleibt Verlust“, so Ulrich Starke.

Erhöhung der Preise vertretbar
Der Haushaltsplan für 2010 ist im Erfolgsplan mit 1 476 500 Euro veranschlagt sowie im Vermögensplan mit 620 800 Euro. Aufregende Investitionen sind nicht geplant, da der WBV sich technisch auf neuestem Stand befindet. Die Verlustsumme dürfte sich jedoch auf 336 000 Euro summieren, und deshalb sei Handlungsbedarf geboten: Eine Anhebung der Grundgebühr oder des Verbrauchspreises wurde nicht ausgeschlossen. Heinrich Mattsen stimmte die Öffentlichkeit schon mal darauf ein: Bei der Einführung des Euros habe man den Grundbeitrag gesenkt, selbst die vom Land 2004 erhöhte Grundwasserabgabe nicht an die Verbraucher weitergegeben; da sei eine Erhöhung im nächsten Jahr vertretbar. Sie werde aber in den Gemeinden nicht gleich sein, da diese unterschiedliche „Puffer“ angelegt hätten. Bestimmt aber gebe es eine Digitalisierung aller Verbandsanlagen und die Einbindung satelliten-gesteuerter Geoinformationssysteme. Vermessungsingenieur Karl-Heinz Torresin zeigte, wie man überall unterwegs mittels eines Auswerters zentimetergenau Gas-, Wasser- und Stromleitungen abgreifen könne. Das Team der Wasserwerker unter der Leitung von Hartmut Kühl aus Stolk werde also in Zukunft an einer Schadensstelle erst einen Laptop und dann einen Spaten in die Hand nehmen.Zur Vervollständigung dieser Daten, die gesetzlich bis 2012 vorgeschrieben sind, wird im nächsten Jahr mit einem Aufwand von 25 000 Euro das Kanalnetz in Idstedt digitalisiert.
stz
Autor: stz, 14.12.2009 
Quelle: www.shz.de