08.09.2009
Immer weniger Schüler: Grundschulen im Kreis bangen um ihre Existenz
Die Mindestschülerzahl für Grundschulen liegt bei 80. Eine Zahl, die viele Schulen nur mit Mühe erreichen. Als Folge droht ihnen der Verlust ihrer Eigenständigkeit – im Extremfall aber auch die endgültige Schließung.
Schleswig-Flensburg/
mei
– Ihren ersten Schultag haben die Erstklässler im Kreis überall hinter sich – in einigen Fällen allerdings in Schulen, die ihre Selbstständigkeit vorrangig wegen sinkender Schülerzahlen verloren haben. Und der Verlust der Eigenständigkeit droht noch weiteren Schulen – oder gar die Schließung wie in Meggerdorf.
Als Außenstelle der Gemeinschaftsschule Kropp haben die Grundschulen in Dörpstedt, Bennebek und Tetenhusen das neue Schuljahr begonnen. Und wie es mit diesen Außenstellen weitergehen werde, sei noch offen, meinte Schulrätin Christine Jesumann.
Nicht so sehr aus Gründen der Größe, als vielmehr als Folge der Fusion sind die Grundschulen Jarplund und Weding zu Außenstellen der Gemeinschaftsschule Handewitt geworden. Die Größe spielte dagegen eine Rolle, als kürzlich die Grundschule Stadum als Außenstelle zur Gemeinschaftsschule Schafflund kam.
Ein Sonderfall ist die Schleidörferschule mit ihren beiden Standorten Boren und Steinfeld. Ein zweiter Sonderfall ist es, dass die Grund- und Hauptschule Tolk und die Grundschule Böklund trotz bestehender Eigenständigkeit einen gemeinsamen Schulleiter haben. Das ist, wie Jesumann erklärte, allerdings eine vorrübergehende Regelung, „bis das Amt Südangeln den Grundschulbereich neu geordnet hat“. Insbesondere für die beiden Schulen Nübel und Neuberend müsse in dem Amt eine Lösung gefunden werden, jeweils allein seien sie nicht überlebensfähig. „Da muss die Frage geklärt werden, ob sie Außenstellen einer Schule werden oder zu einer Schule verschmelzen.“
Letztendlich entscheiden natürlich Eltern über den Fortbestand einer Schule, sagte Jesuman. „Wenn genügend Eltern ihr Kind dorthin schicken, dann bleibt sie sicher bestehen.“ Doch gebe es auch eine Mindestschülerzahl von 80 für Grundschulen. Werde die nicht auf Dauer erreicht oder nur knapp überschritten, dann müsse nach Lösungen gesucht werden. Und da heutzutage die meisten Grundschulkinder bereits per Bus oder auch von Eltern zur Schule gebracht würden, spiele der Weg bei der Wahl zwar noch eine Rolle, aber nicht mehr die entscheidende. Viel wichtiger sei Eltern zum Beispiel das Betreuungsangebot in der Schule – dazu gehört unter Umständen auch ein Mittagessen, das sich zum Beispiel in Medelby als Anreiz erwiesen habe.
Medelby, Schafflund und Großenwiehe – vor der Entscheidung werden eventuell demnächst Eltern stehen, die vom Wohnort oder der Tradition her Kinder in Lindewitt einschulen ließen. Denn die Schule Lindewitt ist nach Angaben von Jesumann ebenfalls als eigenständige Einrichtung gefährdet. Der für den Kreis in Teilen prognostizierte Schülerrückgang bis 30 Prozent sei in Lindewitt voll eingetroffen, meinte die Schulrätin. „In diesem Jahr durchläuft die letzte Hauptschulklasse die Schule, deswegen muss überlegt werden, ob sie eventuell Außenstelle wird – oder vielleicht ganz geschlossen werden soll.“
Eine Rolle bei den Überlegungen, Schulen zu Außenstellen zu machen oder gar zu schließen, spielten auch Einsparpotenziale. „Da werden natürlich Schulleiter und Verwaltungsstellen eingespart“, erklärte Jesumann. Und organisatorisch bedeute das Dasein als Außenstelle in einigen Bereichen auch ein Plus. „Wenn an einer Schule vielleicht nur noch zwei oder drei Lehrkräfte sind, dann ist auch die Frage der Vertretung schwer.“
Wenn sie in die Diskussionen pro und contra Außenstelle oder gar Schließung einbezogen wird, muss Christine Jesumann immer an Sieverstedt und Havetoft denken. „Fünf Jahre lang hat es gedauert, bis man sich einig war.“ Erst wurde es eine Schule an zwei Standorten, dann wurde Havetoft dicht gemacht – „und heute sind alle zufrieden mit der Lösung.“
Als Außenstelle der Gemeinschaftsschule Kropp haben die Grundschulen in Dörpstedt, Bennebek und Tetenhusen das neue Schuljahr begonnen. Und wie es mit diesen Außenstellen weitergehen werde, sei noch offen, meinte Schulrätin Christine Jesumann.
Nicht so sehr aus Gründen der Größe, als vielmehr als Folge der Fusion sind die Grundschulen Jarplund und Weding zu Außenstellen der Gemeinschaftsschule Handewitt geworden. Die Größe spielte dagegen eine Rolle, als kürzlich die Grundschule Stadum als Außenstelle zur Gemeinschaftsschule Schafflund kam.
Ein Sonderfall ist die Schleidörferschule mit ihren beiden Standorten Boren und Steinfeld. Ein zweiter Sonderfall ist es, dass die Grund- und Hauptschule Tolk und die Grundschule Böklund trotz bestehender Eigenständigkeit einen gemeinsamen Schulleiter haben. Das ist, wie Jesumann erklärte, allerdings eine vorrübergehende Regelung, „bis das Amt Südangeln den Grundschulbereich neu geordnet hat“. Insbesondere für die beiden Schulen Nübel und Neuberend müsse in dem Amt eine Lösung gefunden werden, jeweils allein seien sie nicht überlebensfähig. „Da muss die Frage geklärt werden, ob sie Außenstellen einer Schule werden oder zu einer Schule verschmelzen.“
Letztendlich entscheiden natürlich Eltern über den Fortbestand einer Schule, sagte Jesuman. „Wenn genügend Eltern ihr Kind dorthin schicken, dann bleibt sie sicher bestehen.“ Doch gebe es auch eine Mindestschülerzahl von 80 für Grundschulen. Werde die nicht auf Dauer erreicht oder nur knapp überschritten, dann müsse nach Lösungen gesucht werden. Und da heutzutage die meisten Grundschulkinder bereits per Bus oder auch von Eltern zur Schule gebracht würden, spiele der Weg bei der Wahl zwar noch eine Rolle, aber nicht mehr die entscheidende. Viel wichtiger sei Eltern zum Beispiel das Betreuungsangebot in der Schule – dazu gehört unter Umständen auch ein Mittagessen, das sich zum Beispiel in Medelby als Anreiz erwiesen habe.
Medelby, Schafflund und Großenwiehe – vor der Entscheidung werden eventuell demnächst Eltern stehen, die vom Wohnort oder der Tradition her Kinder in Lindewitt einschulen ließen. Denn die Schule Lindewitt ist nach Angaben von Jesumann ebenfalls als eigenständige Einrichtung gefährdet. Der für den Kreis in Teilen prognostizierte Schülerrückgang bis 30 Prozent sei in Lindewitt voll eingetroffen, meinte die Schulrätin. „In diesem Jahr durchläuft die letzte Hauptschulklasse die Schule, deswegen muss überlegt werden, ob sie eventuell Außenstelle wird – oder vielleicht ganz geschlossen werden soll.“
Eine Rolle bei den Überlegungen, Schulen zu Außenstellen zu machen oder gar zu schließen, spielten auch Einsparpotenziale. „Da werden natürlich Schulleiter und Verwaltungsstellen eingespart“, erklärte Jesumann. Und organisatorisch bedeute das Dasein als Außenstelle in einigen Bereichen auch ein Plus. „Wenn an einer Schule vielleicht nur noch zwei oder drei Lehrkräfte sind, dann ist auch die Frage der Vertretung schwer.“
Wenn sie in die Diskussionen pro und contra Außenstelle oder gar Schließung einbezogen wird, muss Christine Jesumann immer an Sieverstedt und Havetoft denken. „Fünf Jahre lang hat es gedauert, bis man sich einig war.“ Erst wurde es eine Schule an zwei Standorten, dann wurde Havetoft dicht gemacht – „und heute sind alle zufrieden mit der Lösung.“
Autor: mei, 08.09.2009
Quelle: www.shz.de
Quelle: www.shz.de