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16.05.2009

Die Tür klemmte – jetzt wird die ganze Kirche saniert

Die Sanierung der Böklunder Kirche wurde lange aufgeschoben. Jetzt sollen alle Arbeiten in einem Rutsch erledigt werden. Und nebenbei wird die Kirche auch noch einen Namen erhalten.
Böklund
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sh:z

– Man wird an Loriot erinnert, wenn man hört, dass die etwa 300 000 Euro teure Sanierung der Böklunder Kirche durch eine klemmende Tür ausgelöst wurde. „Wir haben die Sanierung immer vor uns hergeschoben“, erklärt Pastor Detlef Tauscher. Für die Tür hätte man bereits einen Entwurf gehabt. Dann habe man sich aber im letzten Moment für die große Lösung entschieden. „Bevor wir anfangen, Flickwerk zu machen, muss alles saniert werden“, befand Tauscher.

Was die Sanierung umfasst, weiß Inge Carstens, Vorsitzende des Bauausschusses, ganz genau: Die Fundamente werden freigelegt und saniert. Dabei werden eine Regenentwässerung und eine Drainage gelegt. Aufgang und Podest vor dem Eingang werden neu angelegt und die Betonplatten durch Natursteinpflaster ersetzt. Der gesamte Westgiebel besteht aus Felssteinen und ist innen mit Kalkmörtel, außen mit Zementputz verfugt. Diese Kombination verträgt sich nicht, weshalb der Putz ständig abbröckelt. Also wird der gesamte lose Mörtel aus den Fugen gekratzt und mit Kalkmörtel wieder aufgefüllt.

Auch der Dachstuhl wird saniert. Das Gebälk ist noch in Ordnung aber die Balkenköpfe und die Schwellenhölzer müssen ausgetauscht werden. Das Dach wird mit roten Tonpfannen neu gedeckt. Die Außenwand der Kirche wird, wo notwendig, ausgebessert und neu gestrichen. Außentür und Innentür werden stilgerecht ersetzt. Die Fenster bleiben erhalten. Sie bekommen einen Innenflügel zur Wärmedämmung. Zusätzlich wird eine Entlüftung installiert, die Feuchtigkeitsablagerung verhindern soll.

„Wir hoffen, dass wir bis zum Herbst mit den Arbeiten fertig sind“, meint Carstens. Bis dahin werden Amtshandlungen wie Trauungen, Beerdigungen und Taufen in die Uelsbyer Kirche verlegt. Der normale Gottesdienst soll aber weiter in der Böklunder Kirche stattfinden – auch dann, wenn innen Gerüste stehen und Folien Altar, Orgel, Kanzel sowie Taufbecken vor Staub schützen.

„Ich finde, die Gemeinde kann so nahe wie möglich an dieser Sanierung teilnehmen“, meint Carstens. Deshalb werde auch an jedem zweiten Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst eine Baustellenbegehung angeboten. Eine Besteigung des fünf Stockwerke hohen Baugerüstes, das derzeit die Kirche einhüllt, sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich.

Über die Finanzen weiß Kirchenvorstand Vorsitzende Angelika Gendries bestens Bescheid. „Die ersten Rechnungen sind etwas höher ausgefallen als erwartet, dafür liegen die Angebotspreise unter unseren Schätzungen“, erklärt sie und hofft, dass sich die Positionen so ausgleichen, dass man mit der prognostizierten Gesamtsumme von 300 000 Euro auskommt.

Von diesem Betrag übernimmt der Kirchenkreis 200 000 Euro. 50 000 Euro erwartet man von den beteiligten Kommunen. Böklund und Stolk haben ihre Anteile von 30 000 beziehungsweise 10 000 Euro schon zugesagt. Süderfahrenstedt will angesichts seiner finanziellen Lage erst am Jahresende darüber entscheiden.

Verbleibt ein Rest von 50 000 Euro für die Kirchengemeinde. „Hier sehen wir eine starke Unterstützung durch unsere Gemeindeglieder“, sagt Pastor Tauscher. Der Bäcker verkaufe Kirchenbrot, der Gärtner Bibelpflanzen und ein Kartoffelbauer führe 0,50 Euro pro Sack an die Spendenkasse ab. Bei jeder kirchlichen Feier wüchsen die Spenden etwas weiter. In Kürze sollen Ziegel des alten Daches gegen Spenden abgegeben werden. Zusätzlich will man eine „Senioren-Benefiz-Veranstaltung“ für die „älteste Dame“ der Gemeinde organisieren. Immerhin stamme die Kirche aus dem 13. Jahrhundert, so Tauscher. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll die Kirche einen Namen erhalten. Vorschläge können, möglichst mit Begründung, im Kirchenbüro abgegeben werden.Claus Kuhl

Autor: ql, 16.05.2009 
Quelle: www.shz.de