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30.04.2009

Der Naturpark Schlei sucht sein Profil

Seit rund einem halben Jahr bilden die Gemeinden rund um die Schlei einen „Naturpark“. Jetzt trafen sich Kommunalpolitiker und Verbandsvertreter, um gemeinsam zu überlegen, wie sich dieser Name mit Inhalt füllen lässt. Erste Ergebnisse sollen erst im November im „Naturparkplan“ vorliegen.
Süderbrarup
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oje

– Ein gemeinsames Logo für Produkte aus der Schleiregion, Busfahrkarten, die auch für Schleischiffe gelten und ein Naturinformationszentrum in oder bei Schleswig – das sind drei der ersten greifbaren Ideen, die den „Naturpark Schlei“ mit Leben füllen sollen. Ob und wie diese Ideen verwirklicht werden, das ist allerdings noch offen.

Vor einem halben Jahr wurde der Naturpark Schlei offiziell gegründet. Fast alle Gemeinden entlang der Schlei gehören dem Trägerverein an. Jetzt trafen sich Kommunalpolitiker und Verbandsvertreter in Süderbrarup zur „Auftaktveranstaltung Naturparkplan“. Bis November soll dieser Plan stehen. Einige Vorschläge für den Inhalt sind beim Vereinsvorsitzenden Peter-Martin Dreyer, dem Bürgermeister von Rabenkirchen-Faulück und Amtsvorsteher von Kappeln-Land, schon eingegangen. In den meisten geht es um Biotope nördlich und südlich der Schlei.

Der Naturschutz ist aber nur ein Teil dessen, was den Park ausmachen soll. Ebenso wichtige Aspekte sind die Förderung des sanften Tourismus und eine „nachhaltige Regionalentwicklung“. So sind Infotafeln für Wanderwege im Gespräch und ein gemeinsames Logo, unter dem Produkte aus der Region vermarktet werden.

Bei der Auftaktveranstaltung warnte Projektplanerin Cornelia Plewa vor zu hohen Erwartungen. „Wir müssen uns genau überlegen, was wir leisten können u“, sagte sie, nachdem der Leiter des 2005 gegründeten Naturparks „Am Stettiner Haff“, Jochen Elberskirch, von seiner Arbeit berichtet hatte. Der Naturpark im östlichen Vorpommern hat sechs hauptamtliche Mitarbeiter. Der Naturpark Schlei hat keinen einzigen. Die Geschäfsführung erledigt ein Mitarbeiter im Kappelner Rathaus nebenbei. Daran wird sich so schnell nichts ändern, denn der Verein finanziert sich überwiegend aus den Mitgliedsbeiträgen der angehörigen Gemeinden – rund 20000 Euro im Jahr. Weitere 20 000 Euro hat das Land Schleswig-Holstein im Herbst für die Aufstellung des Naturparkplans gegeben. Der Kreis Schleswig-Flensburg will einzelne Naturschutz-Maßnahmen unterstützen, der Kreis Rendsburg-Eckernförde nach Aussage von Peter-Martin Dreyer möglicherweise einen pauschalen Zuschuss von 8000 Euro gewähren.

Ein Blick auf die Karte des Naturparks zeigt, dass er nicht die gesamte Schlei umfasst. Einigen Gemeindevertretungen wollten den Mitgliedsbeitrag von mehreren hundert Euro im Jahr nicht zahlen, ohne zu wissen, was sie dafür bekommen. Andere fürchteten weitere Naturschutz-Auflagen und den Verlust planerischer Eigenständigkeit.

CDU-Mann Dreyer hält diese Bedenken für unberechtigt. „Naturpark“ sei in erster Linie ein werbewirksamer Titel. „Ich hoffe, dass die noch fehlenden Gemeinden sich zum Beitritt entschließen, wenn der Naturpark konkrete Formen angenommen hat und die Vorteile sichtbar werden.“

Autor: shz.de - oje, 30.04.2009 
Quelle: www.shz.de