Kita-Anbau wird deutlich teurer
Neuberend: Steigende Materialpreise sorgen für Mehrkosten
Die Neuberender Gemeindevertreter mussten schlucken, als sie die Auftragsvergabe für den Anbau an die evangelische Marienkindertagesstätte beschlossen: Mit 400 000 Euro lag das Ergebnis der Ausschreibung rund 100 000 Euro über der Kostenschätzung. „Die Preissteigerungen ziehen sich durch alle Gewerke“, sagte Bürgermeister Hans-Helmut Guthardt (KWN).
Architekt Peter Paustian sprach von einer erschreckenden Entwicklung, die zu einem Quadratmeterpreis von fast 3500 Euro führe. „Vor einem Jahr hätte ich mit 2500 Euro gerechnet“, erklärte er – und auch jüngste Schätzungen hätten darunter gelegen. Allein die Preise von Dachlatten hätten sich vervierfacht, sagte er: „So wird ein Dachstuhl schnell 15 000 Euro teurer als gewohnt.“ Bei der noch ausstehenden Ausschreibung für die Haustechnik rechne er mit Kosten in Höhe von 100 000 Euro, ergänzte er.
Nachdem es zwischenzeitlich mehrere Nachforderungen gegeben habe, liege die Baugenehmigung nun vor, so Paustian. Zeitnah sollen Bohrungen zur Untersuchung des Erdreichs erfolgen. Läuft alles nach Plan, können in zwei Wochen die Bagger rollen. „Spannend wird es in dem Moment, in dem wir Holz brauchen“, so der Architekt. Die Gemeindevertretung stimmte der Auftragsvergabe einstimmig zu.
Bessere Zahlen präsentierte die Finanzausschussvorsitzende Jutta Sochart (KWN): Die Ergebnisrechnung des Jahresabschlusses 2020 weist einen Überschuss von rund 31 300 Euro auf, wodurch die Ergebnisrücklage auf 448 000 Euro steigt. Die ursprüngliche Planung hatte einen Fehlbetrag in Höhe von 71 800 Euro vorgesehen.
Die Erträge sanken von geplanten 1,7 Millionen auf 1,67 Millionen Euro. Pandemiebedingt lagen die Erträge bei der Einkommensteuer um 25 000 Euro sowie bei der Gewerbesteuer um 4000 Euro unter dem Haushaltsansatz. „Allerdings hat das Land einen Ausgleich in Höhe von 26 000 Euro gezahlt“, so Jutta Sochart. Die Aufwendungen sanken um 127 500 Euro von 1,77 Millionen auf 1,64 Millionen Euro. „Hier gab es Einsparungen durch die Verschiebung der Kita-Reform“, erklärte sie. In der Finanzrechnung war ein Unterschuss von 18 600 Euro vorgesehen, stattdessen erhöhten sich die liquiden Mittel um 163 000 Euro. Die Gemeindevertreter stimmten dem Jahresabschluss einstimmig zu.
Weiteres in Kürze:
Die SPD-Gemeindevertreterin Andrea Steinbach hat ihr Mandat abgegeben. Die Entscheidung bedauere er, so Bürgermeister Guthardt.
Im Zuge des Breitbandausbaus wurden im Amt Südangeln 3480 Anschlüsse verlegt.
Quelle: www.shz.de