Klappholz will wachsen
In der Gemeinde soll ein Baugebiet mit 13 Grundstücken entstehen – zudem plant ein ortsansässiges Unternehmen seine Vergrößerung
Wer von Norden über den Moorweg nach Klappholz hineinfährt, wird schon bald rege Bautätigkeit bemerken. Für die am Ortseingang links gelegene freie Fläche mit den Gebäuden eines Lohnunternehmens im Hintergrund hatte die Gemeindevertretung schon im September die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Sondergebiet Lohnunternehmen“ beschlossen. Jetzt fand die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit statt, Ira Stallbaum von der Amtsverwaltung erläuterte die Planung.
Im direkten Anschluss tagte die Gemeindevertretung und beschloss einstimmig diesen Entwurf und seine Auslegung. Der Plan ermöglicht es dem Lohnunternehmen Henningsen, den Betrieb zu erweitern. Dafür hatte die Firma bereits vor drei Jahren einen geänderten Flächennutzungsplan erstellen lassen. Auch der jetzige B-Plan und das bereits fertige Lärmgutachten zahlt das Unternehmen. Klappholz kostet die Erweiterung nichts.
Ähnlich verhält es sich mit einer Fläche ein kleines Stück weiter westlich des Moorweges: Dort plant ein privater Investor auf 10 300 Quadratmetern die Anlage von 13 Wohngrundstücken in der Größe um jeweils 700 Quadratmeter. Die Vorstellung dieses Projektes durch das beauftragte Planungsbüro fiel in der Sitzung allerdings aus. Es müssten noch neue Papiere erarbeitet werden, begründete Horst Henningsen, nachdem die Wasserbehörde eine gemeinsame Kläranlage statt Einzelgruben gefordert habe.
Weil die Gemeinde für Abwasser zuständig sei, werde sie wahrscheinlich diese etwa 30 000 Euro teure Anlage nach dem Bau übernehmen. Ob das auch für die Erschließungsstraße gelte, soll später geklärt werden. Aber einen Wunsch hatten die Gemeindevertreter sofort: eine fußläufige Anbindung von der „Stenderuper Straße“ in das Baugebiet, das nächstes Jahr konkrete Formen annehmen dürfte.
Weiterhin beschloss die Vertretung die Fortführung der Solidargemeinschaft mit den zur Kita „Wirbelwind“ gehörenden Wohnortgemeinden, indem eine Neufassung des öffentlich-rechtlichen Vertrages einmütig abgesegnet wurde.
Beteiligung an der SH Netz AG verlängert
Schnell ging es mit dem Abschluss eines Wegenutzungsvertrages Strom: Nach amtsgleicher Ausschreibung hatte es nämlich nur die Schleswig-Holstein Netz AG als Anbieter gegeben, mit der Klappholz sowieso schon „verbandelt“ war. Seit fünf Jahren hält man 56 Anteile an diesem Strom-Grundversorger. Nun wurde diese Beteiligung um weitere drei Jahre verlängert. „Wir würden auch mehr Aktien nehmen, aber unser Kontingent seitens des Unternehmens ist leider ausgereizt“, hieß es dazu. Dieser einstimmige Beschluss spült nun jährlich 7140 Euro als Mindestüberschuss in die Gemeindekasse.
Der Feuerwehr fehlen die Einnahmen
Nicht so rosig sehen die Zahlen in der Kameradschaftskasse der Freiwilligen Feuerwehr aus, weil seit einem Jahr wegen Corona keine Einnahmen generiert werden. Aber das änderte nichts an der gesetzlich vorgeschriebenen Zustimmung der Kommunalpolitiker zu deren Haushaltsplan 2021.
Die Pandemie bremse auch die Beschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges aus, berichtete der stellvertretende Wehrführer Patrick Kleinwort. Es gebe nämlich keine gemeinsame Sitzung mit der Wehr, deren Gemeinde im selben Ausschreibungsverfahren ein baugleiches Fahrzeug bestelle.
Martin Thomsen blickte noch weiter in die Zukunft: Das Feuerwehrhaus brauche mittelfristig Garderobe-, Umkleide- und Sanitärräume mit Heizung. „Da kommen schnell mal 200 000 Euro zusammen“, schätzte er. Als er auch noch auf den benachbarten Sportplatz verwies, „auf dessen Grünfläche nur Moos die Löcher verdeckt“, stimmte ihm Bürgermeisterin Dörte Albrecht mit den Worten zu: „Das waren teure Ideen, Martin.“
„Das können wir auch“, legten andere sofort los. „Wir brauchen einen Kommunaltrecker. Bei derzeit 0,01 Prozent Zinsen ist das die Chance.“ Es gibt also viel zu bereden in den nächsten Sitzungen der Gemeindevertretung.
Quelle: www.shz.de