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22.03.2021

Feuerwehr-Gerätehaus sorgt für Aufregung

Böklund

Anwohner des nahen „Tanneneck“ in Böklund befürchten mehr Lärm und Verkehr



Auf der Koppel gegenüber der Kirche ist nicht mehr zu übersehen, dass dort etwas passieren wird: Archäologen haben Längsgräben ziehen lassen, um zu sichten, ob der Boden Schätze birgt. Wenn sie nichts finden, ist die Gemeinde wieder am Zug, und dann steigt sie ein in die konkrete Planung des Geländes mit Domizil für die Feuerwehr und Dorfgemeinschaftshaus. Beides ist mit rund fünf Millionen Euro veranschlagt und wurde zum ausführlichsten Thema der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung.
Eigentlich stand nur der Beschluss eines neuen Entwurfs für das Feuerwehrhaus auf der Tagesordnung; doch weil dieser sich in die Gesamtskizze der späteren Flächenaufteilung einfügte, zeigten sich Anwohner des nahen „Tanneneck“ beunruhigt und enttäuscht darüber, bisher nicht einbezogen worden zu sein. „Wenn Du schon nebenan auf dem künftigen Gemeindeplatz stehst, warum hast Du nicht mal bei uns geklingelt und das Gespräch gesucht?“, hieß es da in Richtung Bürgermeister Jürgen Steffensen. Dieser erklärte, dass man ein Jahr lang öffentliche Workshops zur Ortskernentwicklung abgehalten habe, wo dies Projekt zur Schlüsselposition geworden sei. Das wisse man und die Gesamtanlage stelle man auch nicht in Frage, entgegnete eine Anwohnerin – aber plötzlich tauche ein detaillierter Plan auf, ohne dass er mit Betroffenen abgesprochen sei.
Doch worum geht es überhaupt? Das Feuerwehrhaus soll zwar die Tore zur Straße, aber Zufahrt, Parkplatz und Eingang von Osten haben. Rechts dahinter soll ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden, für das die Zufahrt links vor dem Feuerwehrhaus mit zwei Parkplätzen hinter ihm geplant ist. Zwischen diesem neuen Weg und der Siedlung „Tanneneck“ soll ein Lärmschutzwall gebaut oder gepflanzt werden. Genau hier setzte die Befürchtung der Nachbarn an: Abends und an den Wochenenden dürfte es bei der vorgesehenen Verkehrsführung zu Lärmbelästigungen kommen. Außerdem vertrage die schmale Schulstraße nicht den gegenläufigen Verkehr bei Veranstaltungsende im Dorfhaus und gleichzeitigem Alarm für die Feuerwehr. Da wäre es doch besser, die Autos zum Gemeinschaftshaus östlich der Feuerwehr zu haben mit der Ausfahrtregelung Richtung Fahrenstedthof, schlug Bernd Wedekind vor. Bürgermeister Jürgen Steffensen versprach, dass man alle Eingaben engmaschig mit Planungsbüro, Architekt und Anwohnern berücksichtigen werde. „Noch vor der Bauleitplanung – dazu stehe ich – wird es eine Sitzung mit den Einwohnern geben;die Anhörung der Bevölkerung ist gesichert“, betonte er.
Danach wandten sich die Vertreter ihrem eigentlichen Anliegen zu, „die Doppelstöckigkeit des Gerätehauses runterzuholen auf Erdgeschosshöhe“, wie Timo Hansen klarstellte. Denn um Kosten zu sparen, war in einem neuen Entwurf des Architekten der riesige Schulungsraum im 1. Stock verschwunden und unten im zwei Meter verbreiterten Grundriss neben der Fahrzeughalle eingezeichnet. Vorab war diese Raumaufteilung mit der Unfallkasse abgesprochen worden, und jetzt stimmten alle Gemeindevertreter dieser neuen Planung zu.
Schneller ging es mit dem Abschluss von Wegenutzungsverträgen für Strom und Gas, weil es nur einen Anbieter gab: die Schleswig-Holstein Netz AG. Das machte es möglich, für drei Jahre 368 Aktien dieses Unternehmens zu erwerben. Das spült jährlich mindestens 47 000 Euro in die Kasse der Gemeinde.


Autor: Hans-Werner Staritz, 22.03.2021 
Quelle: www.shz.de