Grundschüler brauchen mehr Platz
Angesichts steigender Nachfrage werden die Schüler der Boy-Lornsen-Grundschule Nübel aus Platzgründen künftig nicht mehr im Kindergarten in Neuberend betreut. Bei der Suche nach einem neuen Standort sei man im Dorfgemeinschaftshaus Nübel fündig geworden, berichtete Bürgermeister Jürgen Augustin in der Gemeindevertretung. Auf Dauer sei die Unterbringung dort aufgrund anderer Veranstaltungen aber nicht zielführend, betonte er, daher müsse man vielleicht über einen Anbau an die Schule nachdenken.
Weiteres Thema war der Jahresabschluss 2019, den die Gemeindevertreter einstimmig beschlossen. Die Ergebnisrechnung fiel mit einem Überschuss in Höhe von 123.000 Euro um 245.000 Euro besser aus, als im Haushalt geplant worden war. „Die Abschreibungen wurden vollständig erwirtschaftet“, erklärte Anja Grimm, Vorsitzende des Finanzausschusses. Die Erträge konnten von geplanten 1,75 Millionen Euro auf 1,99 Millionen Euro gesteigert werden, während die Aufwendungen wie geplant 1,87 Millionen Euro betrugen. Der Überschuss erhöht die Ergebnisrücklage auf 742.000 Euro.
In der Finanzrechnung verringerten sich die liquiden Mittel um 90.000 Euro – geplant waren 278.000 Euro. Der Geldbestand der Gemeinde Nübel betrug zum 31. Dezember 2019 gut 817.000 Euro. „Wir haben 2019 eine solide Finanzpolitik betrieben“, zog Bürgermeister Augustin eine positive Bilanz und ergänzte: „2020 und 2021 werden schwieriger.“ Aufgrund der Corona-Pandemie sei ein Einbruch der Einkommensteuer zu erwarten, der dieses Jahr bis zu 120.000 Euro betragen könne.
Es folgte der Beschluss, die Satzung zur Erhebung der Zweitwohnungssteuer zu ändern. Die bisherige Bemessungsgrundlage war aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts als verfassungswidrig eingestuft worden. Statt auf den Einheitswerten von 1964 beruht die neue Berechnung auf dem Bodenrichtwert, der vom Gutachterausschuss des Kreises Schleswig-Flensburg zur Verfügung gestellt wird. Künftig werden vier Steuerpflichtige mehr zahlen, zwei weniger. Insgesamt ergeben sich 2020 bei einem Steuersatz von sieben Prozent Einnahmen in Höhe von 4555 Euro.
Diese Einnahmen würden die Kosten für die Fahrbücherei decken, so Augustin. Dort steigt der Beitrag der Gemeinde um 300 Euro auf 4508 Euro. „Wir haben die Möglichkeit, ein Angebot vor Ort mitzugestalten, das sollten wir aufrechterhalten“, betonte er. Daher bereite ihm der Rückzug anderer Gemeinden Sorgen: „Es wird der Punkt kommen, wo die Fahrbücherei nicht mehr finanzierbar ist.“
Weiteres in Kürze: Der Glasfaserausbau soll in Nübel Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Sanierung wassergebundener Wege kostet 12.000 Euro. Am Sonnabend, 24. Oktober, findet von 13 bis 15 Uhr eine „Staudentauschbörse“ auf dem Parkplatz vor der Kirche in Nübel statt.
Quelle: www.shz.de