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11.09.2020

Julian Backen ist neuer Gemeindevertreter

Die Personalie hatte Umbesetzungen in zwei Ausschüssen zur Folge
SÜDERFAHRENSTEDT


Nachdem Lars Matthiesen aus der Gemeindevertretung ausgeschieden ist, rückte Julian Backen für ihn nach. Er wurde anlässlich der jüngsten Sitzung von Bürgermeister Johann Thomsen mit allen Rechten und Pflichten aufgenommen und auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Obliegenheiten verpflichtet. Dadurch wurden Umbesetzungen in zwei Ausschüssen notwendig: Den frei gewordenen Platz im Bau- und Wegeausschuss besetzt Julian Backen, und zur Vervollständigung des Kultur- und Jugendausschusses wurde Hartmut Thiesen in diesen mehrheitlich gewählt.

Drei weitere Beschlüsse waren ebenfalls schnell abgehandelt: Der 1. Nachtrag zur Abwasserbeseitigungssatzung von 2015 enthält nur redaktionelle Änderungen, weil einige Grundstücke bisher nicht enthalten waren. Dies wurde als reine Formsache einmütig abgesegnet.

Das neue Berechnungsverfahren für die Zweitwohnungssteuer nach dem Bodenrichtwert stellte Johannes Jessen vor und gab die Empfehlung seines Finanzausschusses für einen Steuersatz von 5,5 Prozent weiter. „Damit liegen wir im unteren Bereich aller Gemeinden; das Aufkommen steigt nur geringfügig“, ergänzte Bürgermeister Johann Thomsen, bevor die neue Satzung einstimmig beschlossen wurde.

Finanzausschuss-Vorsitzender Johannes Jessen erläuterte den Jahresabschluss 2019, der schon vor langer Zeit an alle Vertreter verschickt worden war. Er zeigt eine leicht entspannte Finanzsituation, weil statt eines kalkulierten Fehlbetrages ein Überschuss von knapp 141.000 Euro der Rücklage zugeführt wurde. Im Laufe des vergangenen Jahres erhöhten sich die liquiden Mittel von 523.400 Euro auf 675.900 Euro. „Das klingt bombastisch“, meinte Johannes Jessen, aber nach Abschreibungen und Rückstellungen für die Erneuerung von Schmutzwasserleitungen würden nur 241.000 Euro bleiben abzüglich der erst in diesem Jahr beglichenen Rechnungen. Einbezogen in die einstimmige Absegnung war die Genehmigung einer Kostenüberschreitung, die höher lag als die 6400 Euro, über die der Bürgermeister allein entscheiden darf: Die Schmutzwasserbeseitigung war im Vorjahr um 6895 Euro teurer als veranschlagt gewesen.

Kritisch äußerte sich der Vorsitzende des Bauausschusses, Jürgen Paulsen, über den Glasfaser-Endausbau: Viele Stellen seien zu monieren, weil der Boden nicht fachgerecht verdichtet worden sei und es noch später zu Absackungen kommen werde. „In der jetzigen Form stimme ich einer Abnahme nicht zu“, sagte er und setzte den 30. September für die nächste Ausschuss-Sitzung fest.

Seinem Unmut über Kosten der Schülerbeförderung folgten alle Gemeindevertreter. Wer eine Bushaltestelle in bis zu vier Kilometern Entfernung von der Schule nutzt, zahlt 135 Euro im Jahr – alle anderen nichts. „Das hilft gerade denen, die nicht unsere eigene Schule besuchen“, ärgerten sich alle, „und das sollte eigentlich umgekehrt sein.“ Zwei Ideen kamen dazu aus der Vertretung: Könne die Gemeinde nicht diese 135 Euro für ihre Kinder zahlen? Und: „Man kann auch wie früher mit dem Rad zur Schule fahren. Dann kostet es gar nichts.“

Autor: Hans-Werner Staritz, 11.09.2020 
Quelle: www.shz.de