Ärger über entsorgte Speisereste
Was kann man gegen die zunehmende Vermüllung bei den Altkleider- und Glascontainern tun? Diese Frage beschäftigte die Böklunder Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung. Die Gemeindearbeiter seien nahezu täglich dort, um Sperrmüll oder Lebensmittelreste einzusammeln und zu entsorgen, erklärte Bürgermeister Jürgen Steffensen dazu.
„Ganz schlimm sind Tüten mit Essensresten in Kleidercontainern – eine Zumutung für jeden, der das beseitigen soll“, schimpfte er. Mehrere Lösungsmöglichkeiten wurden diskutiert: Einzäunen und feste Lieferzeiten, Verlegung zum umzäunten Gelände beim Bauhof mit dort erlaubter Kameraüberwachung oder gar Abschaffung der Sammelcontainer, weil die Bürger gut erhaltene Textilien in die nächste Kleiderkammer bringen könnten und Minderwertiges sowieso in die Mülltonne gehöre.
All das lehnte Lothar Beusen ab mit den Worten: „Wir dürfen nicht 1600 Böklunder bestrafen, nur weil 20 Deppen das nicht schaffen!“ Die bisherige Praxis verfestige ja den Eindruck, die Ausbuchtung am Wanderweg sei ein ordentlicher Müllplatz, weil sogar ein Sofa am Tag danach verschwunden sei. Dass hier die Allgemeinheit belastet werde, obwohl jeder Haushalt kostenfrei Sperrmüll abholen lassen könne, wüssten einige Mitbürger vielleicht gar nicht, mutmaßten die Gemeindevertreter. Und so einigten sie sich als erste Lösung auf mehrsprachig bedruckte Schilder, die am Ort der täglichen Vermüllung aufklären sollen. „Wenn das in einer Übergangszeit nicht reicht, gehen wir einen Schritt weiter“, drohte Bürgermeister Jürgen Steffensen härtere Konsequenzen an.
In seinem Bericht teilte er mit, dass man die Planung einer Zufahrt ins Neubaugebiet „Dammbrück“ ändern müsse: Bisher sei man davon ausgegangen, dass bei der Zufahrt zum Rüholz eine Linksabbiegespur in der Flensburger Straße eingerichtet werden könnte. Das sei nicht genehmigt worden, weil kaum jemand so zügig abbiege, wie Raser plötzlich bergab aus der nahen Kurve schießen würden. Nun müsse man in das künftige Baugebiet eine neue Zufahrt weiter Richtung Ortsschild einrichten. Dadurch brauche man einen Hydranten nicht zu versetzen und keine Bäume zu fällen, und „die Bushaltestelle bleibt trotzdem in vollem Umfang erhalten“, lobte der Bürgermeister die neue Version.
Ausführlich besprachen die Gemeindevertreter die Beschwerde einer Anwohnerin der Stolker Straße über Raserei trotz eingerichteter Tempo-30-Zone und über laut feiernde Gruppen, die in Wochenendnächten vom Schulhof aus wie Vandalen durch diese Straße zögen. „Wir nehmen die Thematik in jedem Fall mit und behalten sie auf der Agenda“, versprach der Bürgermeister, der am Rande noch diesen Aufruf verbreitete: Für das Jugendzentrum in Böklund sucht die Gemeinde möglichst ab September eine zweite Kraft neben Amtsjugendpfleger Dirk Flume, weil die bisherige Stelleninhaberin nach Kiel gewechselt ist.
Quelle: www.shz.de