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16.01.2009

Amt Südangeln: Ein Erfolgsmodell mit Altlasten
Das Amt Südangeln ist inzwischen zwei Jahre alt. Finanziell ist es ein echtes Erfolgsmodell. Doch gibt es auch Altlasten, die noch nicht bewältigt sind, und Herausforderungen, die neu hinzukamen. Amtsvorsteher Hans-Werner Berlau sprach mit unserem Korrespondenten Claus Kuhl über die Aufgaben, die in diesem Jahr anstehen.
Als sich die Ämter Tolk und Böklund zum Amt Südangeln zusammenschlossen, wurde das Versprechen gegeben, für das Amtshaus Tolk eine vernünftige Nachnutzung zu finden. Wie weit ist das bisher gediehen?

Berlau: Wir fahren inzwischen zweigleisig. Das Gebäude zu verkaufen ist unser oberstes Ziel. Wenn sich das aber kurzfristig nicht realisieren lässt, werden wir uns mehr auf das Thema „Vermietung“ konzentrieren. Der obere Bereich ist bereits an die Polizei vermietet. Der Vertrag läuft bald aus. Da müssen wir uns Gedanken über eine Neugestaltung machen.

Eine Spedition nutzt ein Großraumbüro und ein kleineres Büro. Ein Vermietungskonzept ist bereits erstellt. Das Gebäude ist durch die Barrierefreiheit ideal für Verwaltungsaufgaben ausgelegt. Aber auch eine Nutzung als Gesundheitszentrum ist möglich.

Eine weitere Grundlage der Fusion war die Konzentration der Verwaltung in Böklund – aus Effizienz- und Kostengründen. Doch residiert die Finanzverwaltung immer noch in Tolk. Ist in diesem Jahr eine Änderung zu erwarten? Berlau: Um das zu realisieren, muss erst das Verwaltungsgebäude in Böklund erweitert werden. Doch liegt ein Amtsausschussbeschluss vor, dass wir in Böklund erst umbauen und erweitern dürfen, wenn das Amtsgebäude in Tolk verkauft wird. Der Gedanke dahinter ist, die Gemeinden nicht zusätzlich zu belasten. Wir haben bereits ein Grundkonzept für den Amtshausumbau festgelegt. Sobald die Nachnutzung in Tolk geregelt ist, werden wir das umsetzen. Zunächst wird saniert, da das Gebäude nicht mehr der Wärmeschutzverordnung entspricht und anschließend erweitert. Ob wir das in verschiedenen Bauabschnitten umsetzen, müssen wir sehen.

Auch die Schulsituation spitzt sich durch Gesetze und demographische Entwicklung immer stärker zu. Kann das Amt hier Lösungen anbieten? Berlau: Wir haben die Situation, dass wir im Amt hauptsächlich Grundschulen in gemeindlicher Trägerschaft haben, wie auch Grund- und Hauptschulen zurzeit noch in der Trägerschaft des Amtes sowie eine Regionalschule mit angeschlossener Grundschule in der Trägerschaft eines Schulverbandes, zu dem inzwischen nur noch Amtsgemeinden gehören. Wir wissen, dass es in einigen Grundschulen wie Neuberend und Nübel eng wird. Da müssen Entscheidungen getroffen werden, wie man in Zukunft die Zusammenarbeit und Trägerschaft gestaltet. Das müssen aber die Gemeinden vor Ort entscheiden. Die Hauptschule in Tolk läuft aus und spätestens in drei Jahren wird es hier nur noch eine Grundschule geben – vorläufig mit solider Besetzung. Aber auch hier zeichnet sich ein erheblicher Rückgang der Kinderzahlen ab.

Natürlich hat es seitens des Amtes Überlegungen zur Schulsituation gegeben. Ich könnte mir durchaus eine stabile Grundschule für das gesamte Amt Südangeln vorstellen – mit allen bisher vorgehaltenen Standorten. Ob sich das allerdings im Moment umsetzen lässt, bezweifle ich. Und wir müssen darauf achten, dass unsere Grundschulen attraktiv bleiben. Sie müssen eine Grundgröße haben, in der ein aktives Unterrichtsangebot auch umsetzbar ist. Auch unser Kindergartenangebot gehört in dieses Konzept.

Wo liegen weitere Aufgaben für das Amt Südangeln? Berlau: Wir erhalten in Zukunft erheblich weniger Mittel aus der Feuerschutzsteuer und müssen unsere Überlegungen in das Konzept des Kreises einbringen, wie man in Zukunft die Prioritäten bei der Fahrzeugbeschaffung setzt. Viele Fahrzeuge sind über 20 Jahre alt und der Etat ist bereits für die nächsten drei Jahre festgelegt und ausgeschöpft.

Außerdem werden wir die „Doppik“ einführen und dadurch von der Kameralistik auf kaufmännische Buchführung umstellen. Das machen wir zusammen mit dem Amt Geltinger Bucht. Dazu müssen unter anderem die gemeindlichen Vermögen bewertet und die Haushaltsführung in sich umgestellt werden.

Außerdem hat das Amt Südangeln den Zuschlag für die Geschäftsführung und Assistenz der „Aktiv-Region“ erhalten. Hier werden die Einführung der Breitbandversorgung, die Förderung des Tourismus und die Versorgung des ländlichen Raumes Priorität haben.

 

Autor: shz.de -ql, 16.01.2009