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10.07.2020

Böklund plant eine Waldgruppe

Böklund

Die Kita „Wirbelwind“ verzeichnet mehr Anmeldungen als vorhandene Plätze und sucht nach Lösungen

Für die Böklunder Kita „Wirbelwind“ liegen mehr Anmeldungen vor als freie Plätze zur Verfügung stehen. Um die Räume am „Toft“ zu entlasten, wird schon länger darüber diskutiert, wie mit wenig Mitteln eine Waldgruppe eingerichtet werden könnte. Dafür hat die Gemeinde zwei Optionen in unterschiedlichen Wäldern.

Die Gemeindevertretung hat die „Wald-Lösung“ einstimmig gutgeheißen: 16 Kinder könnten den Schulwald der Auenwaldschule nutzen und in das frühere Gebäude des Hausmeister-Ehepaares einziehen. Dort würden sie in mittelbarer Nähe beheizbaren Schutz bei schlechtem Wetter finden. Die Forderungen der Heimaufsicht, ein kindgerechtes WC zu schaffen, sichere Steckdosen einzubauen und den Brennofen zu entfernen, wurden als leicht machbar eingestuft.

Der Kindergartenausschuss hat dem Vorhaben bereits zugestimmt, und auch die Delegierten des Schulverbands haben im Vorfeld der Böklunder Gemeindevertretung ein einmütig positives Meinungsbild abgegeben. Allerdings werden hierdurch weitere Maßnahmen in der Kita selbst nötig. Die Einrichtung einer weiteren Krippengruppe erfordert zusätzliche Wickel- und Schlafplätze.

Ein anderer Beschluss betraf die Höhe der Elternbeiträge für die Kita ab August. Hier folgte die Vertretung dem Vorschlag des Ausschusses und den bereits von den Nachbargemeinden getroffenen Entscheidungen: Die fünfstündige Regelbetreuung für unter Dreijährige kostet künftig 180,25 Euro statt bisher 209 Euro. Und im Ü3-Bereich wird der Beitrag um 6,50 Euro auf 141,50 Euro angehoben.

Um ganz andere Summen ging es bei der einstimmigen Absegnung des von Finanz-Fachfrau Sonja Carstensen vorgetragenen Jahresabschlusses 2019. Trotz einer Steigerung der Aufwendungen um 600.000 Euro (allein die Entschlammung eines Schönungsteiches hatte 170.000 Euro Mehrkosten verursacht) war statt eines erwarteten Fehlbetrags ein Überschuss von fast 456.000 Euro entstanden – hauptsächlich wegen guter Gewerbesteuereinnahmen. Dadurch stieg die Ergebnisrücklage auf 3,5 Millionen Euro.

Doch Michael Marquardt als Vorsitzender des Finanzausschusses riet angesichts der aktuellen Corona-Krise eindringlich zu umsichtiger Finanzplanung in diesem und im nächsten Jahr: „Wir müssen höllisch aufpassen und genau prüfen, wofür wir jeden Cent ausgeben“, sagte er. Denn durch den wirtschaftlichen Einbruch würden viele Betriebe längere Zeit keine Steuern zahlen, Kurzarbeit bedeute geringere Anteile an der Einkommenssteuer, und nach der jüngsten Schätzung würden amtsweit 500.000 Euro an Schlüsselzuweisungen des Landes fehlen. Wie stark Böklund davon betroffen sei, wisse man frühestens im September.

Die Mehrausgaben gegenüber den Planansätzen dieses Jahres waren nicht so hoch, dass sie nachträglich genehmigt werden mussten; Bürgermeister Jürgen Steffensen brauchte sie nur zu erwähnen. Dazu gehörten 10.500 Euro für drei neue Hydranten, 10.900 Euro für die Anschaffung eines Fahrzeugs für die Jugendarbeit (finanziert aus den Einnahmen der Spielgerätesteuer), knapp 6000 Euro im Zusammenhang mit der Beseitigung von Regenwasser sowie 4500 Euro für erste Arbeiten zur Sanierung des Sportplatzes „Pappelalm“.

Den Haushaltsansatz für die Sanierung der Straße „Krokholm“ in Höhe von 120.000 Euro wird man wohl nicht überschreiten; denn das günstigste von sechs Angeboten bleibt zusammen mit den fünfstelligen Ingenieurskosten noch knapp darunter. „Dann hat die Sackgasse in diesem Abschnitt als

Rumpel-‐und Trampelpfad endlich ausgedient“, freute sich der Bürgermeister.

Nach all den einstimmigen Beschlüssen wurde es gegen Ende doch noch kontrovers: Die Entscheidung, ob der Wiesenweg nur für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben wird, war schon in der vorigen Sitzung nach intensiver Diskussion an den Ausschuss verwiesen worden. Dieser hatte mehrheitlich mit „Nein“ gestimmt.

Doch die Beschlussvorlage lautete, Sperrschilder in der Knickstraße und am Wiesenweg-Abzweiger im bebauten Teil von Kattbek aufzustellen. Von diesem Rundkurs zweigt ein Weg Richtung Süderfahrenstedt ab, den die Nachbargemeinde wegen Straßenschäden durch Vielfahrerei gern gesperrt hätte. Mit fünf Gegenstimmen wurde der Antrag abgelehnt.

Autor: Hans-Werner Staritz, 10.07.2020 
Quelle: www.shz.de