Idstedt ringt um Verkehrssicherheit
Idstedt
Die Gemeindevertreter wollen das Überqueren der L28 erleichtern – Behörden sollen Möglichkeiten prüfen
Bei der Frage, ob die vorhandenen Tempo-30-Schilder ausreichen würden, waren sich der zuständige Ausschuss und die Idstedter Gemeindevertretung nicht einig: Während die einen noch an die Einsicht der im Ort wohnenden Autofahrer glaubten, haben andere aufgrund ihrer Erfahrungen diese Hoffnung inzwischen aufgegeben.
Nun entschied die Vertretung in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause mit sechs von elf Stimmen, dass innerorts zusätzlich Markierungen mit „30“ auf die Fahrbahn aufgetragen werden sollen. Der Bauausschuss bekam das Thema zurück mit dem Auftrag, Zahl und Standorte festzulegen.
Zur Sicherheit der Radfahrer muss der Radweg an der L 28 im Bereich der Einmündungen von „Dorfstraße“ und „Schulberg“ farbig als vorfahrtberechtigt gekennzeichnet werden. Wo das keine Erhaltungsmaßnahme ist, will man auf die für 2022 vorgesehene Sanierung der Landesstraße warten.
Gefährlich ist die Kreuzung der Schnellstraße L 28 für Fußgänger, die an den See oder in den Ortsteil Osterfeld wollen. Zwar ist der Verkehr auf der Vorfahrtstraße in diesem Bereich auf 80 km/h gedrosselt; doch die Erfahrung lehrt, dass Fahrer dem außerorts oft keine Beachtung schenken. Da hier eine Kurve recht nahe ist, müssen sich Spaziergänger sputen, wenn auf vermeintlich freier Strecke plötzlich ein Auto auftaucht.
Um diese Situation zu entschärfen, hat Martina Süncksen einen Plan eingereicht, der einen früheren Trampelpfad südwestlich der Kreuzung bis zum Parkplatz am See wieder begehbar machen soll. Hierzu wurden die Vor- und Nachteile diskutiert, und mit sieben Ja-Stimmen wurde entschieden, bei den Behörden weitere Erkundigungen einzuholen.
Um ruhiges Spazierengehen kümmerten sich die Kommunalpolitiker ebenfalls. So gab Nils Sönnichsen einen Sachstandsbericht zum Thema „Naturerlebnispfad“: Zehn Infotafeln über Vögel, Pflanzen, See und Wald seien geplant. Für den Bau eines Shelters im Oktober würden noch Freiwillige gesucht. Um in die Förderung der Umweltlotterie zu kommen, müsse ein Verein den Antrag stellen. Das könnte der BUND ein, während die Pfadfinder versprochen hätten, bei der laufenden Unterhaltung zu helfen. Da bisher ein Wanderweg nur halbseitig um den Idstedter See führt, will man die vollständigen Umrunder von der Kreisstraße nach Neuberend runter bekommen.
Da dort mit dem Bau eines Radweges demnächst nicht zu rechnen ist, soll ein parallel dazu verlaufender Pfad Besserung bringen. Doch das werde ein größeres Unternehmen, waren sich alle einig. Nun soll sich der Bauausschuss mit den „Teufeln im Detail“ beschäftigen.
Eine solche Aufgabe hat auch der Finanzausschuss, der einen Prozentsatz vorschlagen soll, nachdem die Vertretung gegen drei Nein-Stimmen und bei einer Enthaltung entschieden hat, dass Idstedt „keine Oase ohne Zweitwohnungssteuer“ mehr sein will.
Um Geld ging es auch bei der einmütigen Absegnung des Jahresabschlusses 2019: Statt eines befürchteten Fehlbetrages von 140.000 Euro gab es im Ergebnisplan am Ende ein Plus von 4500 Euro, was zu einem Gewinn bei den liquiden Mitteln von 41.000 Euro führte. „Wir stehen grandios da dank eines hohen Aufkommens an Gewerbesteuer“, freute sich Finanzausschuss-Vorsitzender Heinz Christl. Alle Planansätze seien gut getroffen.
Weiteres in Kürze:
Kritik an Badegästen und Wohnmobilisten äußerte Andy Philipp: Standup-Paddler würden sich über den ganzen See verteilen, Schwäne verfolgen und Bläßhühner in den Seerosen aufscheuchen.
Für den Thingplatz hat jemand eine Hütte gestiftet.
Am Nordheider Weg Richtung Klärwerk bietet sich eine Fläche für ein neues Baugebiet an.
Quelle: www.shz.de