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24.09.2019

Altlasten machen Probleme

Tolk

Auf der Suche nach potenziellen Bauplätzen ist die Gemeinde Tolk auf eine sogenannte Bürgermeister-Kippe gestoßen

Bei der Gemeinderatssitzung in Tolk mussten sich Bürgermeister Andreas Thiessen und die Gemeinderatsmitglieder einigen unbequemen Fragen von Seiten der Besucher stellen.

Den Anfang machte ein Thema, das eigentlich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung besprochen werden sollte: Die Gemeinde hat alle Baugrundstücke verkauft und prüft nun Möglichkeiten zur weiteren Bebauung. Dabei ist das Kirchmoor in den Fokus geraten. Doch das Ergebnis entnommener Bodenproben führte nun zu einigen Bauchschmerzen. Denn an dieser Stelle befindet sich eine Fläche, auf der Mitte des vergangenen Jahrhunderts Müll entsorgt wurde. „Dabei handelt es sich vor allem um Blech und Glas“, sagte Bürgermeister Andreas Thiessen.

Das Problem der sogenannten Bürgermeister-Kippen betrifft viele Dörfer im Kreisgebiet. Die Gemeinde Tolk will nun erst einmal das Untersuchungsergebnis von Fachmännern auswerten lassen. „Dann müssen wir sehen, wie wir uns verhalten“, sagte Thiessen.

Auch die fehlende Beleuchtung an vielen Stellen im Ortsgebiet war ein Thema. In Tolkschuby gibt es – außer an der Bushaltestelle – gar keine Lampen. Im Nordackerweg haben Anwohner zwar eine Straßenlaterne beantragt. Diese wurde aber trotz Widerspruchs abgelehnt. Dort liege kein passendes Kabel und die Gemeindekasse sei finanziell derzeit ausgereizt, hieß es von Gemeindeseite. Die Anwohnerin Grid Tüxen will sich noch nicht geschlagen geben: „Für die Sicherheit der Bürger in der Straße“, sagte sie.

Grundsätzlich möchte die Gemeinde den Nordackerweg zu einer verkehrsberuhigten Zone machen. Diese Straße hat keinen Fußgängerweg, wird aber häufig von Spaziergängern genutzt. Genauso wird sie aber auch von Autofahrern als Ausweichroute für die Tempo-30-Zone an Schule und Kindergarten genutzt.

Fehlende Mülleimer für die Hundekotbeutel waren ein weiteres Anliegen der Bürger. Auch in Tolk werden häufig gefüllte Plastikbeutelchen einfach an Ort und Stelle entsorgt. „Die Wartung ist das Problem,“ sagte Gemeindevertreter Christian Jordt zu diesem Thema. Viele Hundebesitzer wünschen sich außerdem ein Hundefreilaufgelände in Tolk. Christian Jordt dankte den Besuchern für die vielen Wünsche und Vorschläge. „Gebt uns etwas Zeit, wir nehmen die Punkte auf und finden eine Lösung“, versprach er.

Der neuerliche Wassereinbruch im Schützenheim beschäftigt Hausmeister und Techniker. Sie vermuten, dass dass das Wasser aus der Dachrinne rückwärts läuft. Dies sei besonders ärgerlich, da der Verein erst kürzlich eine neue digitale Schießanlage installiert hat, die sehr kostspielig war und nun durch die Feuchtigkeit gefährdet ist. Holger Böttcher soll das richten und sagte: „Das sind alles Vermutungen. Da muss jemand mit dem nötigen Wissen ran – sonst ist es umsonst.“

Im Neubaugebiet soll bis nächsten Herbst eine Streuobstwiese entstehen. Die Gemeinde will sich um eine Förderung durch den Naturpark Schlei bemühen. Andreas Thiessen sagte: „Tolk ist an etwa 50 Bäumen interessiert.“ Die Gemeinde mache sich schon jetzt Gedanken, wie man die jungen Pflanzen in Zukunft vor Verbiss schützen kann. Besonders wichtig findet Christian Jordt: „Wenn man sowas macht, muss man dran bleiben. Es ist zeit- und pflegeintensiv.“

Weiteres in Kürze:

Die Betreiber des Funksendemastes und der Gemeinderat sind darin überein gekommen, den Mast zur Sicherung der Internetversorgung in dem Fall, dass sich der Breitbandausbau verzögert, auch über das Ende der Laufzeit hinaus weiter zu betreiben. „Die etwa 180 Betroffenen sollen nicht ohne Verbindung dastehen“, sagte Thiessen.

Der Beschluss zum Aufhebungsvertrag des Wegenutzungsvertrages mit den Schleswiger Stadtwerken erfolgte ebenfalls einstimmig.

Autor: Heidi Schultz, 24.09.2019 
Quelle: www.shz.de