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10.09.2019

Weiße Baken gegen Raser

Süderfahrenstedt

Gemeindevertretung Süderfahrenstedt entscheidet sich gegen ein Tempolimit im Ortskern

 

Die jüngste Sitzung der Süderfahrenstedter Gemeindevertretung war bestimmt von Themen, die der Bau- und Wegeausschuss vorbereitet hatte. Dabei kam es auch zu Meinungsverschiedenheiten.

Als es um Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung im Ortskern ging, stellte Ausschussvorsitzender Jürgen Paulsen drei Möglichkeiten vor: weiße Baken an den Ortseingängen zur optischen Verengung, eine Tempo-30-Zone innerorts oder künstliche Bodenwellen. Sein Ausschuss hatte sich für die erste Variante ausgesprochen. Das rief Gemeindevertreter Lars Kristensen auf den Plan, der sich vehement für ein generelles Tempolimit aussprach. Man brauche für den gesamten Ortskern nur vier Schilder und zusätzlich je einmal eine auf die Teerdecke gemalte „30“. Wegen zwei oder drei Rasern sollten nicht alle Einwohner bevormundet werden, wurde dagegen gehalten. Schließlich kam es zur Abstimmung, die ein 5:4 für die Baken-Lösung brachte. Einstimmig wurden die anderen Inhalte abgesegnet: „Lieber Licht als Bäume“ bedeutet, dass zwei Straßenlampen verdeckende Bäume in der Straße „Hörn“ gefällt werden. Gegenüber den Einmündungen aus dem Neubaugebiet soll der Untergrund befestigt werden, damit Fußgänger gefahrlos den räumlich abgesetzten Rad-/Gehweg erreichen können. Die Option einer späteren Pflasterung oder Teerdecke hält die Gemeinde sich offen.

Bis auf das vordere Viertel soll der alte Sportplatz im nächsten Jahr mit vom Land bezahltem Saatgut zu einer Blumenwiese werden. Die Knickpflege an Gemeindewegen bleibt auf Antrag des zuständigen Ausschusses wie bisher, sodass sich Gemeinde und Landeigentümer die Kosten von 35 bis 50 Cent je Meter teilen.

Eine Neuregelung gibt es allerdings beim Winterdienst: Während das Schneeräumen bei Firma Henningsen bleibt, muss eine andere Firma für den Streudienst gefunden werden. Bürgermeister Johann Thomsen wurde ermächtigt, diesen Auftrag an den für Süderfahrenstedt wirtschaftlichsten und effektivsten Anbieter zu vergeben.

Nach mehrmaligem Hin und Her entschieden sich die Gemeindevertreter bei der Straßenbeleuchtung für zwei große und vier kleine neue Köpfe. Bei Ausfall einzelner Lampen erfolgt die Umstellung auf neue Leuchten schrittweise.

Obwohl die Gemeindevertreter kaum noch Bezug hatten zu den Haushaltszahlen 2018, mussten sie den Jahresabschluss beschließen. Dazu zeigte Johannes Jessen auf, dass man sehr gut über die Runden gekommen sei. Statt eines geplanten Fehlbetrags von 28.400 Euro habe die Gemeinde einen Überschuss von 6600 Euro erwirtschaftet. Auch im laufenden Jahr sehe es nicht ganz düster aus. „Große Sprünge können wir nicht machen, aber nach vorn kommen wir trotzdem“, fasste der Finanzausschuss-Vorsitzende die Situation zusammen.

Anschließend wurde es für die Bürger sogar finanziell erfreulich: Die Schmutzwassergebühr je Kubikmeter sinkt ab nächstem Monat von 2,90 Euro auf 2,59 Euro, weil die angefallene Menge gestiegen ist. Die monatliche Grundgebühr von 9 Euro bleibt davon unberührt.

Autor: Hans-Werner Staritz, 10.09.2019 
Quelle: www.shz.de