Fehlbetrag belastet Haushalt
Idstedt
Idstedter Gemeindevertretung erwägt Steuererhöhung / Einwohnerversammlung geplant
Viele Zahlen machte der Idstedter Finanzausschuss-Vorsitzende Heinz Christl jetzt öffentlich: In der Sitzung der Gemeindevertretung ging es nämlich hauptsächlich um den Haushaltsplan des nächsten Jahres. Um die Dramatik zu verdeutlichen, holte Heinz Christl etwas weiter aus: Die Gewerbesteuer habe 2017 noch 380 000 Euro eingebracht, jetzt rechne man nur noch mit 230 000 Euro. Demgegenüber steige die Kreisumlage von 274 000 Euro im Jahr 2015 auf jetzt 381 000 Euro und die Amtsumlage im selben Zeitraum von 99 000 Euro auf 156 000 Euro.
Für den Schulverband habe man in diesem Jahr 90 000 Euro aufgewendet, für 2019 hätten indes 124 000 Euro eingerechnet werden müssen. „Diesen irren Summen können wir nicht ausweichen“, stimmte Heinz Christl die Gemeindevertreter auf das umfangreiche Zahlenwerk ein, das im Ergebnisplan zwar 1 172 000 Euro Erträge beinhaltet, aber auch Aufwendungen in Höhe von 1 310 000 Euro.
Der Fehlbetrag von 138 100 Euro wird die Gemeindevertretung weiter beschäftigen. Noch dreht sie zwar nicht an der Steuerschraube, aber: „Alle müssen wissen, dass wir vom Land kein Geld kriegen, solange unser Hebesatz für die Grundsteuer nicht bei 425 Prozent liegt“, gab der Finanzausschussvorsitzende die Richtung vor. Und Bürgermeister Erhard Heuseler ergänzte: „Der Druck der Ausgaben zwingt uns, nach Ausgleich zu suchen. Ich möchte das in einer Einwohnerversammlung grundlegend bekannt machen.“
Nun soll das keinen Stillstand für nächstes Jahr bedeuten: Im Haushalt sind 45 900 Euro für die Feuerwehr vorgesehen. Ein hoher Anteil ist für Investitionen vorgesehen. Die Stelle für einen Gemeindearbeiter ist ausgeschrieben und steht mit 30 000 Euro im Planansatz. Dazu kommen 4000 Euro für Gerätschaften. Aber beides ist in Wirklichkeit eine Nullsummenrechnung, weil die bisherigen Leistungsanbieter nicht mehr geordert werden und das Geld künftig unter anderen Konten gebucht wird. Auch 15 000 Euro für Umbauten und Verschönerungen an der Gaststätte „Zur alten Schule“ sind geplant.
Ein anderer Schwerpunkt der Sitzung war die Beschäftigung mit der Dorfgeschichte. Das Dorf stand 1850 im Fokus europäischer Machtpolitik. Deshalb fand die Sitzung in der Gedächtnishalle Idstedtkirche statt, wo Museumsführer Heinz Schulze die Hintergründe der Schlacht bei Idstedt erläuterte und Exponate vorstellte.
Quelle: www.shz.de