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19.11.2018

Förderung trotz Finanznot

Idstedt

Idstedt will mit Kirche und Nachbargemeinden enger zusammenarbeiten / Mehr Geld für Ehrenamtler

In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung Idstedt stand das Thema „Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Jübek / Idstedt“ zur Diskussion.

Die Notwendigkeit hierzu machte Pastor Marcus Book an den Inhalten „Jugendarbeit“ und „Friedhof“ deutlich: Man habe mit halber Stelle eine neue Jugendwartin eingestellt, die ihren Schwerpunkt in Pfadfinderarbeit für Kinder ab sechs Jahren sehe. Für Idstedt könnte dabei ein Nachmittag mit bis zu 2,5 Betreuungsstunden möglich sein – allerdings keinesfalls im bisher genutzten Schützenheim. Der diesbezügliche Nutzungsvertrag laufe Ende des Jahres aus und werde seitens der Kirche nicht verlängert. Nun soll zunächst der Bedarf im Ort für kirchliche Jugendarbeit ermittelt werden.

Noch heikler sei das jährlich steigende Defizit beim Friedhof. „Zahl und Art der Bestattungen bringen nicht mehr genug Einnahmen. Durch Fläche und Personal haben wir aber Fixkosten“, so der Pastor, „und deshalb mussten wir nach zehn Jahren erstmals die Gebühren erhöhen.“ Trotzdem bewege sich der Unterschuss auf 20 000 Euro zu.

Da das Friedhofswesen eine kommunale Pflichtaufgabe ist, wird die politische Gemeinde Idstedt künftig wohl regelmäßig zur Kasse gebeten. „Dann wollen wir auch entscheiden, was dort gemacht wird“, wünschten sich die Kommunalpolitiker. Pastor Book entgegnete mit dem Hinweis, dass zurzeit im Kirchengemeinderat zwei Stellen unbesetzt seien. Gern dürften Idstedter sich hierfür bewerben. Beide Seiten wollen künftig weitere konstruktive Gespräche miteinander führen.

Solche hatten bereits stattgefunden mit Stolk, Böklund und Süderfahrenstedt. In geheimer Sitzung wurde nun entschieden, auf den gemeinsamen „Zug aufzuspringen“, ein Wildkräuterbeseitigungsgerät mit 25-prozentigem Anteil zu kaufen und die gemeinsame Nutzung über Stundenzähler abzurechnen. Nicht-öffentlich war die Verhandlung, weil sie an die Voraussetzung gekoppelt war, dass Idstedt einen eigenen Gemeindearbeiter einstellt; das wird ab Februar geschehen. So hofft man, Geld zu sparen, und das scheint nötig, wie die Ausführungen des Finanzausschuss-Vorsitzenden Heinz Christl deutlich machten.

Man erhebe eine Grundsteuer unter dem Nivellierungssatz des Landes, Schätzungen würden einen dramatischen Rückgang an Gewerbesteuern prognostizieren, bei steigenden Umlagen bleibe nur ein kleiner Spielraum: „Wir müssen uns haushaltstechnisch auf rauere See einstellen.“

In dem Zusammenhang kritisierte Christl die ungeplanten Ausgaben, die sich in der Summe auf 95 000 Euro beliefen. Beispielsweise habe die vorige Vertretung eine Wärmebildkamera für 8500 statt für 5000 Euro gekauft. Das sei nicht dringend gewesen und hätte vorher in den Haushalt eingestellt werden können. „Wir müssen künftig mit unserem Geld gewissenhaft haushalten“, mahnte Heinz Christl. Allerdings änderte das nichts an der fast einmütigen, weil gesetzlich vorgegebenen Genehmigung von knapp 25 000 Euro an Kostenausgleich für die dänische Kindertagesstätte.

An die zuständigen Ausschüsse verwiesen wurden die Themen „Mitfahrbank“ und „Patenschaften für gemeindliche Bereiche“, womit das dörfliche Ehrenamt gefördert werden soll. Hierher gehört auch ein Nachtrag zur Entschädigungssatzung; er wurde um den Bezug auf Aktive der Freiwilligen Feuerwehr ergänzt. Weil diese mit 17 die meisten Atemschutzgeräteträger in Südangeln hat, gibt es für den PA-Gerätewart einen erhöhten Aufwand. Dafür erhält er monatlich zehn Euro Entschädigung.

Autor: Hans-Werner Staritz , 19.11.2018 
Quelle: www.shz.de