Schaalbyer Eltern müssen mehr zahlen
Gemeindevertretung stimmt einer Anhebung des Kita-Beitrages um 10 Euro im Monat zu / Auch die Abwassergebühren steigen an
Schon in seinem Bürgermeisterbericht erklärte Karsten Stühmer den Anwesenden in der jüngsten Gemeinderatssitzung die steigenden Abwassergebühren: „Die Abwassergebühren werden um 27 Cent pro Kubikmeter angehoben,“ sagte er. Die Umsetzung der Düngeverordnung und die Problematik bei der Entsorgung des Klärschlamms hätten die Preise je Tonne von 30 Euro auf 84 Euro gesteigert. „In anderen Kläranlagen sind schon 300 Euro je Tonne zu entrichten,“ meinte Stühmer. Insgesamt fielen in Schleswig 8400 Tonnen Klärschlamm pro Jahr an. „Was früher einfach auf die Felder verteilt worden ist, muss nun aufwendiger entsorgt werden,“ erklärte Stühmer.
Auch die Schaalbyer Eltern müssen tiefer in die Tasche greifen: Der Kindergartenausschuss empfahl eine Erhöhung der Elternbeiträge ab dem 1. Januar um 10 Euro im Monat. Diesem Beschluss folgten die Gemeinderatsmitglieder einstimmig. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Gerald Kämmerer, kritisierte allerdings die sehr kurzfristige Entscheidung: „Es kann finanziell für einige Familien belastend werden, da parallel die Verpflegungskosten steigen.“ Nachdem jetzt die Einweihungsfeier stattgefunden hat, ist die evangelische Kindertagesstätte Schaalby die einzige Einrichtung ihrer Art, die über eine Sonnendachterasse, einen Laufsteg und eine Rutsche zum Spielplatz verfügt. Seit Sommer wurde das Dachgeschoss umgebaut. „Entstanden ist ein wunderbarer neuer Gruppenraum und ein toller Therapieraum,“ sagte Bürgermeister Stühmer und dankte dem Architekten Peter Paustian. In den vergangenen anderthalb Jahren hat Schaalby fast eine Million Euro investiert. Seit der Fertigstellung gibt es Platz für fast 100 Kinder in drei Regel-, einer Wald- und zwei Krippengruppen. Zudem genehmigte die Gemeindevertretung die Bereitstellung der finanziellen Mittel für eine dauerhafte zweite Vertretungskraft sowie für eine zusätzliche Regelgruppe.
Was den Glasfaseranschluss betrifft, ist man in Schaalby zuversichtlich. Der Ort ist Pilotgemeinde des Breitbandzweckverbands. „Das Interesse an den Informations- und Beratungsveranstaltungen ist so groß, dass trotz erhöhter Beraterzahl bei den letzten Terminen nicht einmal alle dran gekommen sind,“ sagte Stühmer. Eine EU-Aussschreibung für den Bau des Netzes soll noch vor Weihnachten gestartet werden, sodass im Frühjahr 2018 begonnen werden kann.
Weiteres in Kürze:
Schaalby will weiter in den Naturschutz investieren. In den vergangenen vier Jahren hat die Gemeinde gut eine Million Euro Renaturierungsmittel erhalten, um Flächen an den Auniederungen zu kaufen. Die Gemeinde und die Stiftung Naturschutz besitzen jetzt alle Flächen im nördlichen Auwiesenbereich. Im kommenden Jahr können entsprechende Projekte angegangen werden.
Den vorläufigen Entwurf der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans für 2018 beschloss die Versammlung einstimmig, obwohl die Finanzlage der Gemeinde durch einige gravierend erhöhte Ausgaben strapaziert ist.
Archäologe Andres Dobat, Leiter der Ausgrabungen in Füsing, berichtete über seine Erkenntnisse zu den Funden. Seiner Meinung nach handelt es sich bei der ausgegrabenen Siedlung um einen Ort, der schon mehr als zweihundert Jahre vor Haithabu bestand. Er vermutet dort den sagenhaften Ort „Sliasthorp“, der in alten Quellen Erwähnung findet.
Auf Nachfrage erklärte Bürgermeister Karsten Stühmer den Grund für das Fällen der Ahornbäume in der Schulstraße: „Die Naturschutzbehörde riet dazu, die Bäume waren alle krank oder von einem Pilz befallen.“ Auch in der Kastanienallee sind alle Bäume entweder vom Pilz oder von einer Motte befallen. Sie sollen gefällt werden, wenn klar ist, wer das Holz dann abnimmt.
Das Müllsammeln in der Gemeinde findet am 17. März um 10 Uhr statt.
Quelle: www.shz.de