Auf der Suche nach einem neuen Konzept für die Gedächtnishalle
Idstedt
Die Idstedter Gemeindevertretung hatte in ihrer jüngsten Sitzung hohen Besuch: Oliver Seelhoff aus Lübeck stellte die Machbarkeitsstudie zur Zukunft der Gedächtnishalle in Idstedtkirche vor, und der Vorstandsvorsitzende der Idstedt-Stiftung, Landrat Wolfgang Buschmann, erläuterte die sich daraus ergebenden Schritte.
Voraussetzung für diese war allerdings die Zustimmung der Gemeindevertretung als Auftraggeber des 64 Seiten umfassenden Werkes. Darin ist die Rede von einem Alleinstellungsmerkmal als Zukunfts- und Erinnerungsort in authentischer Landschaft für die Auseinandersetzung mit der kriegerischen Geschichte und Versöhnung. Der Leiter der Studie bezeichnete Idstedt als „eine Perle geschichtsträchtiger Orte von Holstein bis Jütland mit dem Potenzial für eine museale Vorreiterrolle im ländlichen Raum“.
Das Thema der Gedächtnishalle, der Krieg gegen Dänemark 1850, habe man wahrgenommen als Meilenstein im Demokratieprozess. Das eröffne spannende Möglichkeiten im Zusammenhang mit einem „Haus der Landesgeschichte“, das die neue Regierung in Kiel in ihren Koalitionsvertrag festgeschrieben habe.
Dort setzte Landrat Buschmann an: „Wir wollen uns bei der Landesregierung Gehör verschaffen und ausloten, welche Entscheidungsträger von der Idee eines neuen Idstedt für Zuschüsse gewonnen werden können.“ Ein „Weiter so“ werde es nicht geben, aber die Studie signalisiere, dass ein Umfeld fürs Weitermachen da sei.
Um die Frist für einen Bundeszuschuss von 100 000 Euro nicht zu verpassen, hatte Bürgermeister Edgar Petersen bereits vorab ein zweistufiges Antragsverfahren gestartet. Das bedeute in keinem Fall ein Risiko für die Gemeinde, nahm er einigen Vertretern die Angst. Diese wünschten sich, dass die ehemaligen Exponate aus dem Archiv in die Ausstellung zurückgebracht werden und sorgten sich um ihre begrenzten Haushaltsmittel. Sie widersprachen aber am Ende nicht, dass die Stiftung zunächst im Sinne der Studie weiterarbeiten darf; denn: „Ein neues Konzept kostet zurzeit nur den Schweiß der Fleißigen im Stiftungsvorstand, aber nicht das Geld von Idstedt“, brachte es der Landrat auf den Punkt.
Quelle: www.shz.de