„Mauschelei“: Gemeindevertreter tritt aus Protest zurück
Bis zum Ende dieser Legislaturperiode bleibt die Gemeindevertretung Süderfahrenstedt mit acht Mitgliedern unvollständig – und deshalb sind künftig auch Patt-Situationen bei Abstimmungen möglich. Ausgelöst wurde diese Situation durch den Rücktritt von Hans-Peter Clausen vor einer Woche. Die Kommunale Wählergemeinschaft, die 2013 als einzige Kandidaten aufgestellt hatte, hat nun aber keinen Nachrücker mehr; denn dies ist bereits das dritte Ausscheiden in der laufenden Wahlperiode.
Als Begründung für seinen schritt gibt Hans-Peter Clausen das Verfahren an, mit dem in der letzten Sitzung im nicht-öffentlichen Teil die Vergabe von Bauplätzen geregelt worden war: Im künftigen Baugebiet am Pappelweg sollten sich Interessenten für Grundstücke ab dem folgenden Morgen in der Amtsverwaltung in eine Reservierungsliste eintragen lassen – aber die vier von der Lage her besten Grundstücke waren vorab vergeben.
„Im Ergebnis gönne ich jedem Mitbürger sein Wunsch-Grundstück“, sagte Hans-Peter Clausen dazu. „Aber eine offene Liste darf nicht bei Öffnung der Verwaltung schon halb geschlossen sein.“ Schließlich werde das Baugebiet mit Steuergeldern finanziert; da müsse man fair gegenüber allen sein. Dann hätten sich die dringend Interessierten eben schon in aller Frühe als erste in die Schlange vor der Amtsverwaltung einfinden müssen. Deshalb habe er mit „Nein“ gestimmt und akzeptiere die Mehrheitsentscheidung nicht. Kommunalpolitik mit dem Anstrich von „Mauschelei“ trage er nicht mit und höre deshalb auf.
Bürgermeister Heinrich Mattsen sagte dazu: „Der Besitzer der Koppel hat den Verkauf an die Bedingung geknüpft, diese vier Grundstücke an bestimmte Leute aus dem Dorf zu vergeben. Damit kann Hans-Peter wohl nicht umgehen.“
Quelle: www.shz.de