Höhere Einnahmen als erwartet
Zur letzten Gemeindevertretersitzung des Jahres lud die Gemeinde Struxdorf die Mandatsträger und Zuhörer zu Punsch und Schmalzbroten ein. Finanzausschussvorsitzender Martin Diedrichsen versüßte diese Überraschung noch durch die aktuellen Haushaltszahlen. Denn vor allem die Gewerbesteuer floss in diesem Jahr reichlich. „Wir haben jetzt etwa 400 000 Euro in der Rücklage“, erklärte der Finanzchef. Das seien etwa 90 000 Euro mehr als erwartet. Doch Bürgermeister Dieter Thiesen warnte davor, angesichts dieser Summe leichtsinnig zu werden. „Wir haben in den nächsten Jahren viele Vorhaben, in denen das Geld versickern kann“, sagte er.
Den ersten Dämpfer gab es bereits kurz danach, als der Haushalt des nächsten Jahres beschlossen wurde. Denn die Erträge von 830 400 Euro decken nicht die Aufwendungen, sondern lassen einen Fehlbetrag von 29 300 Euro offen.
Doch Diedrichsen interpretiert diesen Ansatz optimistisch. „Das ist nicht der erste Haushalt, den wir mit einem Defizit beginnen und mit einem Überschuss beenden“, stellte er fest. Das liege vor allem daran, dass man aus Schaden klug geworden sei und die Gewerbesteuereinnahmen sehr vorsichtig ansetze. Deshalb werde man auch die Hebesätze der Realsteuern nicht verändern, obwohl sie unter dem Nivellierungssatz lägen.
Sie sind zur Zeit mit 295 Prozent für Grundsteuer A und B sowie 380 Prozent für die Gewerbesteuer festgelegt. Investitionen sind im nächsten Jahr vorgesehen für Anschaffungen der Feuerwehr sowie den Ausbau der Regenrinne in der Dorfstraße für je 8000 Euro sowie der Anschaffung einer Straßenlampe für 1600 Euro. Die liquiden Mittel werden voraussichtlich zum Jahresende 2017 bei 803 000 Euro liegen.
Um den Haushalt aufstellen zu können, musste die Gemeindevertretung die Eröffnungsbilanz für die doppische Haushaltsführung beschließen. Danach betrug der Wert des gesamten Gemeindevermögens zum Jahresbeginn 2016 etwa 3,6 Millionen Euro, das über 43,49 Prozent durch Eigenkapital finanziert wird.
Weiteres in Kürze:
Der Regenwasserkanal am Kastanienplatz wird saniert.
Die Gemeinde nutzt die Option zur Beibehaltung der Umsatzsteuerregelung bis Ende 2020.
Die Kameradschaftskassen der Freiwillen Feuerwehren Struxdorf und Ekeberg werden ab dem Jahreswechsel als Sondervermögen der Gemeinde geführt.
Die Gemeinde löst einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 70 000 Euro vorzeitig ab. Das erspart jährlich Zins und Tilgung in Höhe von etwa 12 000 Euro.
Die Gemeindevertretung lehnt eine Förderung des Kreises für die Anlage einer Streuobstwiese neben dem Schützenhaus ab. Denn dadurch würde die Gemeinde dieses Gelände nie wieder anders nutzen können.
Quelle: www.shz.de