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04.09.2008

Alte Turnhalle: Mehrheit für „kleine Sanierung“

Die alte Turnhalle von Böklund lässt der Gemeindevertretung keine Ruhe. In einem lange diskutierten Beschluss legten die Mandatsträger einheitlich die Randbedingungen für deren Sanierung fest und erteilten Erweiterung oder Neubau eine klare Absage.

- Böklund - 

Begonnen hatte der Entscheidungsprozess um die Sanierung der alten Turnhalle in der Nähe der Kirche mit dem Wunsch des Sportvereins nach einer Dachabdichtung. Inzwischen ist daraus ein Sanierungskonzept geworden, das das Gebäude nach 40 Jahren „Dornröschenschlaf“ in einen Fast-Neubau-Zustand überführen soll. Die neueste Kostenkalkulation: 408 000 Euro.

Zu Beginn der Sitzung warnte Bürgermeister Johannes Petersen vor der Idee eines Neubaus, der fast eine Million Euro teurer käme. „Da es keine Zuschüsse für Neubauten mehr gibt, könnte es sein, dass sich die Gemeinde damit übernimmt“, meinte er. Auch sei der demografische Faktor zu berücksichtigen, der in den nächsten 15 Jahren zu einem geschätzten Kinder-Rückgang von 30 Prozent führen werde. Ebenfalls lasse sich die momentan gute finanzielle Lage des Ortes nicht einfach auf die nächsten Jahre fortschreiben.

Weitere Wermutstropfen ließ der betreuende Architekt in den „Sanierungswein“ fallen. Das geplante Walmdach würde eine Neukonstruktion der gesamten statischen Struktur nötig machen. Eine Erweiterung der Halle um sechs Meter, die auch im Gespräch war, führte zu Mehrkosten von zirka 270 000 Euro. Und für eine rentable Brauchwasserheizung mit Solaranlage fehle der notwendige Verbrauch.

Johannes Jessen, Vorsitzender des Sportvereins TSV, der die Sanierung auch mit Vereinsmitteln unterstützen will, kämpfte unter Hinweis auf verstärkte Seniorenaktivitäten noch um die Erweiterung, konnte aber keine Mehrheit der Mandatsträger hinter sich bringen.

Letztendlich beschloss die Gemeindevertretung einstimmig die „kleine Sanierung“ und ließ dem TSV die Möglichkeit, sich mit einzubringen.

Nicht nur die Turnhalle in Böklund hat Sanierungsbedarf. Auch die Kirche braucht eine Neueindeckung des Daches. Das Eingangsportal muss erneuert werden, die Fassade ist bröckelig. Man muss Fenster austauschen. Und stellenweise sind sogar die tragenden Balken angegriffen.

Der Baubeauftragte des Kirchenkreises schätzt den Sanierungsaufwand auf 300 000 Euro. 200 000 davon will der Kirchenkreis aufbringen. 50 000 traut sich die Kirchengemeinde zu. Für die restlichen 50 000 Euro wurden die Gemeinden Böklund, Stolk und Süderfahrenstedt um einen Zuschuss gebeten.

Nach Auskunft von Böklunds Bürgermeister gab es bereits einen gemeinsamen Spendenaufruf der drei Bürgermeister, in dem diese die Einwohner auffordern, für das „Kulturgut Kirche“ zu spenden.

In der Böklunder Gemeindevertretung steht man einer Bezuschussung grundsätzlich positiv gegenüber. Welche Höhe sie haben soll und wie die anderen Gemeinden beteiligt werden, soll bis zur nächsten Sitzung geklärt sein.

Weiteres in Kürze:

Die Gemeindevertretung erhielt eine neue Geschäftsordnung, die im Amt einheitlich für alle Gemeinden eingeführt wird und insbesondere das Protokollwesen neu regelt.

Die Mandatsträger schließen sich der gemeinsamen Stellungnahme des Amtes zum Entwurf des Landesentwicklungsplanes an, die sich insbesondere gegen die daraus resultierende Überregulierung sowie Entmündigung des Ehrenamtes wendet.

 

Autor: shz.de -ql, 04.09.2008