Hat die Gedächtnishalle eine Zukunft?
Idstedt gibt Studie in Auftrag / Interkommunales Gewerbegebiet: Ja zum Wireg-Beitritt des Zweckverbandes
Ohne Gegenstimme und mit nur einer Enthaltung fiel der Beschluss der Idstedter Gemeindevertreter, den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zur Zukunft der Gedächtnishalle einem Unternehmen in Lübeck zu erteilen. Ein Arbeitskreis aus Fachleuten hatte sich vorher intensiv mit zwei diesbezüglichen Angeboten auseinandergesetzt. Die 25 000 Euro teure Studie wird zu 55 Prozent von der EU über die Aktivregion gefördert. Für den Eigenanteil der Gemeinde erhält diese im Gegenzug 0,8 Hektar Land von der Idstedt-Stiftung.
Auch in Idstedt galt es als Mitgliedsgemeinde des Zweckverbandes „Interkommunales Gewerbegebiet Schleswig-Schuby“ (IKG) über den Beitritt des Zweckverbandes zur Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig (Wireg) zu entscheiden. Der Finanzausschuss hatte über den Beitritt schon vorher beraten und seine Zustimmung nicht für nötig befunden. Denn aus der Tatsache, dass Idstedt als Mitgliedsgemeinde des IKG nach dem Solidaritätsprinzip auch bei eigenem „Nein“ voraussichtlich zahlen müsste, entwickelte sich eine Grundsatzdiskussion. Zunächst erklärte Bürgermeister Edgar Petersen (CDU), dass man schon vor dem Verkauf eines ersten Grundstücks mit der Erschließung des zweiten Abschnitts begonnen habe, um keinen einzigen Euro der 6 326 000 Euro Fördergelder zu verlieren. Inzwischen seien zwei Flächen an Firmen verkauft, für drei weitere gebe es Interessenten.
„Wartet ab, bis die A7 nördlich der Elbe keine Hindernisstrecke mehr ist! Dann läuft da groß was an“, machte Volker Marxsen (SPD) Mut. Dem hielt Peter Voß (SPD) entgegen: „Die Wireg hat hier bei uns nie wirklich was realisiert. Wir werden immer wieder durch Zahlungen belastet; aber es erfüllt sich nichts für uns.“ Außerdem hätte er sich vor fünf Jahren bei Idstedts Beitritt zum IKG gern stark gemacht für das eigene Gewerbegebiet in Idstedtkirche.
Boyke Ringeloth (SPD) sah das kommunale System gefährdet, da keiner der Fachleute im Finanzausschuss zugestimmt habe und die Gemeindevertretung dies nachträglich doch tue. Genau das trat abschließend ein: Mit der Mehrheit von sechs Ja-Stimmen wurde die Zustimmung erteilt.
Einstimmig verlief die Wahl von Sönke Lehrmann als bürgerliches Mitglied in den Finanz- und Wirtschaftsausschuss. Er rückt für Heinz Schulze nach, der zum Gemeindevertreter aufgestiegen ist. In diesem Zusammenhang mahnte der Bürgermeister die Besetzung einer seit letztem Dezember vakanten Stelle im Bau- und Umweltausschuss an. Wenn die vorschlagberechtigte Fraktion kein bürgerliches Mitglied benennen könne, werde man den Ausschuss mit einem weiteren Gemeindevertreter aufstocken.
Ebenfalls unklar bleibt vorerst, ob es einen WLAN-Anschluss in der gemeindeeigenen Gaststätte gibt. Soll er unverschlüsselt sein oder mit Passwort, und wer bekommt dieses? Und möchte man das überhaupt, „weil wir doch in der Kneipe miteinander schnacken wollen und nicht mit dem Smartphone daddeln“, wie Horst Marxsen anmerkte. Mit diesem Thema soll sich bis zur nächsten Gemeinderatsitzung am 12. Dezember der Bauausschuss beschäftigen.
Quelle: www.shz.de