Gemeinde kündigt den Pachtvertrag
Wer als Gast der letzten Gemeindevertretung bis zuletzt geblieben war, als das Ergebnis einer nicht-öffentlichen Verhandlung bekannt gegeben wurde, erfuhr das Wichtigste des Abends: Aus dem Tagesordnungspunkt „Änderung eines Pachtvertrages“ wurde der Beschluss eines Aufhebungsvertrags. Er hat zum Inhalt, dass dem Pächter des gemeindeeigenen Landgasthofs „Zum Langsee“mit Ablauf des Monats November gekündigt wird.
Grund seien Differenzen zwischen der Gemeinde und dem Pächter, die dazu führten, dass die Vertretung diese Entscheidung mehrheitlich getroffen hat. „Ich war total perplex“, sagt Wirt Joachim Elsing auf Nachfrage. Die Einnahmen seien zwar eingebrochen, die Gemeinde habe ihm jedoch zunächst signalisiert, dass man sich einig werden könnte. „Daher war ich wirklich überrascht und werde in der Sache einen Anwalt einschalten“, sagt der 48-Jährige. Bis Ende November will er trotzdem den Betrieb aufrecht erhalten. „Die Menschen können ja nichts für die ganze Sache.“ Am Mittwoch, 14. September, tagt der eigentlich schon aufgelöste Gaststättenausschuss in einer Sondersitzung – nicht öffentlich. Dann will die Gemeinde darüber beraten, wie es mit dem Landgasthof weitergehen kann. Die Ergebnisse werden in der nächsten Gemeindevertretersitzung vorgestellt.
Die beiden öffentlich besprochenen Themen brachten nichts Besonderes: An außerplanmäßigen Ausgaben waren lediglich 815 Euro Anwaltskosten für einen Landkauf im Diekemoor aufgelaufen; das Geld kommt aber wieder in die Gemeindekasse, weil es im Zusammenhang mit biotopfördernden Ausgleichsmaßnahmen für die beiden neuen Windkraftanlagen steht.
Außerdem wurde mit einer Stimme Mehrheit die Anbringung eines Verkehrsspiegels an der Abzweigung der Straße „Bi de Hoff“ abgelehnt. Diese sei keine Durchgangsstraße und man müsse sowieso Schrittgeschwindigkeit fahren, hieß es bei den Gegnern. „Wer sich auf den Spiegel verlässt, hat einen toten Winkel“, ergänzte Bürgermeister Heinrich Mattsen dazu.
Die nächste Sitzung mit Haushaltsberatung wurde auf den 27. Oktober terminiert. Dann soll Geld eingeplant werden für einen neuen Zaun am Löschteich. Etwas billiger wird die Auffüllung des alten Bahndamms mit Recyclingmaterial: Man war nämlich im Zuge der Umstellung auf doppische Haushaltsführung dahintergekommen, dass ein Teilstück der Trasse Richtung Grunewald schon zur Gemarkung Tolk gehört.
Quelle: www.shz.de