Nübels Kinderkrippe ist ausgelastet
In der Gemeinde Nübel wohnen rund 1300 Menschen – und ein Vielfaches an Tieren, vor allem Schweinen. Allein die Zuchtanlage, die an der Gaarlandstraße geplant wird, sei laut Bürgermeister Jürgen Augustin auf 2688 Ferkel ausgelegt. Dort steht bereits ein Stall für 3300 Tiere. Ein Bericht zum Neubau war Thema in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter. Schon jetzt sei die Geruchsbelastung in Nübel „sehr hoch“ beklagte ein Bürger in der Einwohnerfragestunde. Sie nähere sich dem toxischen Bereich an. „Kinder klagen über Kopfschmerzen, Fenster müssen geschlossen bleiben“, sagte er. „Der Zustand ist unerträglich.“
Auf seine Nachfrage, ob die Gemeinde nichts gegen die neue Stallanlage tun könne, bedauerte Jürgen Augustin (SPD): „Leider haben wir da kein Planungsrecht. Wir können nur prüfen, ob Gemeindeinteressen betroffen sind.“ Dazu gehöre etwa die Lage der Zufahrt. Eine Auflage für den Stall sei aber der Einbau eines Emissionswäschers, der die Luft filtern und Geruchsbelastung entgegenwirken soll. Zudem solle der Güllebehälter eine Abdeckung bekommen. Auch die Idee, im Zuge des Neubaus einen anderen Stall im Dorf dicht zu machen, könne die Gemeinde nicht beeinflussen, so Jürgen Augustin. Den Betroffenen empfahl er, sich an das Ordnungsamt zu wenden.
Ab dem 1. August sollen in der „Villa Sonnenstrahl“ zehn Krippenkinder betreut werden, beschlossen die Gemeindevertreter einstimmig. Derzeit ist die Einrichtung von Rabea Strahl bis auf den letzten Platz belegt. Ähnlich sieht es in den vier Gruppen der gemeinsamen Kindertagesstätte mit der Nachbargemeinde Neuberend aus. „Zwei Plätze sind dort frei“, erklärte Jürgen Augustin. In dem Zusammenhang hatte er gute Nachrichten: Für den Kita-Anbau, dessen Fertigstellung am 19. Juli mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden soll, gibt es nun doch Fördergelder von Bund und Land. Die Höhe richtet sich nach den endgültigen Baukosten und steht damit noch nicht fest.
Beim Beschluss über die Jahresrechnung stellte Birgit Hansen (FWGN), die Vorsitzende des Finanzausschusses, fest, dass der Haushalt 2015 „erfreulicher aussieht“, als man anfangs gedacht hätte. Durch Einsparungen bei den Bewirtschaftungskosten (13 200 Euro), der Amtsumlage (10 000 Euro) und im Kita-Bereich (13 700 Euro) sowie durch Mehreinnahmen aus Grund- und Einkommenssteuer (23 900 Euro) fiel die Zuführung zum Verwaltungshaushalt auf null. Der Vermögenshaushalt wurde um 11714 Euro ergänzt und schließt mit gut 280 000 Euro. Der Sollüberschuss beträgt 115000 Euro – auch dank der Einnahmen durch Grundstücksverkäufe in Höhe von 92 000 Euro. Der Verwaltungshaushalt schließt ausgeglichen mit rund 1,57 Millionen Euro. 2015 sei man sehr sparsam gewesen, so Augustin. Er bedauerte, dass es dieses Jahr „leider nicht so gut aussieht“. Die Jahresrechnung wurde einstimmig beschlossen.
„Ich bin total entsetzt“, sagte der Bürgermeister über das Verwaltungsgerichtsurteil, das den Gemeinden das Recht zur Festlegung des Wasserpreises entzöge. Ab 1. Januar 2017 werde der Wasserbeschaffungsverband (WBV) einen einheitlichen Preis für alle Gemeinden festlegen. Nübel hat aber Glück im Unglück, „denn wir sind mit unseren Preisen sehr dicht an den WBV-Preisen dran“, ergänzte er.
Für Matthias Hjordthuus (SPD), der die Gemeinde im Breitbandzweckverband Südangeln vertritt, wurde mit Gunther Quapp (FWGN) ein Stellvertreter gewählt. Zudem stimmte die Gemeindevertretung der Wahl von Gemeindewehrführer Jörg Nielsen sowie dessen Stellvertreter Heiko Kluge einstimmig zu. Jürgen Augustin übernahm die Ernennung zum Ehrenbeamten.
Der Antrag eines Anwohners aus Berend, das absolute Halteverbot an der Einmündung des Güldenholmer Wegs in die Dorfstraße aufzuheben, wurde einstimmig abgelehnt. Würden dort Autos parken, wäre die Straße so schmal, dass Fahrzeuge bei Gegenverkehr auf den Gehweg ausweichen müssten, lautete die Begründung.
Quelle: www.shz.de