Füsinger Au soll renaturiert werden
Schaalby will Landwirten Tauschgebiete anbieten und Flächen in ein artenreiches Feuchtgebiet verwandeln
Es war die erste Einwohnerversammlung der Gemeinde Schaalby seit sechs Jahren. Bürgermeister Karsten Stühmer hatte ins Gasthaus Füsing eingeladen. Sven Sörensen vom Kreis informierte dort vor vollem Haus über die Flächennutzung im Gebiet der Füsinger Au. Die Au beeinträchtigt die Wasserqualität in der Schlei und die Gemeinde versucht seit geraumer Zeit dieser Beeinträchtigung Herr zu werden.
Inzwischen gebe es deutlich positive Resultate dieser Bemühungen. So habe sich die Badewasserqualität verbessert, erklärte Sörensen. Schaalby hat mehrere Flächen im Gebiet der Au erworben und der Kreis Schleswig-Flensburg unterstützt das Vorhaben finanziell. Ziel sei es, die Füsinger Au von der Mündung bis zur Gemeindegrenze auch als Überschwemmunsgebiet für den Hochwasserschutz zu nutzen. Vordringlich sei jedoch die weitere Verringerung der Nährstoffeinträge.
Die Gemeinde habe auch Flächen erworben, die den Landwirten, die an der Füsinger Au Grundstücke besitzen, zum Tausch angeboten werden sollen. Durch eine Begrenzung der Tierdichte und den Verzicht auf organische oder mineralische Düngung ebenso wie auf Pflanzenschutzmittel sollen die weiterhin zur landwirtschaftlichen Nutzung bestimmten Flächen in ein artenreiches Feuchtgebiet verwandelt werden. Durch die Ausbringung von Regiosaaten und die Anhebung des Wasserstandes auf möglichst vielen Flächen möchte man dieses Ziel erreichen, wobei jedes weitere Grundstück hilfreich sei.
Die Bürger zeigten sich sehr daran interessiert, die Füsinger Au zu renaturieren, einige äußerten sich aber auch besorgt. „Was ist, wenn sich auf den Flächen das Jakobskreuzkraut weiter ausbreitet?“, wurde gefragt. Schon seit geraumer Zeit ist das unter Viehhaltern gefürchtete Kraut auf dem Vormarsch. Sven Sörensen beruhigte jedoch: „Das Jakobs-Kreuzkraut hat es bei geschlossener Grasnarbe schwer.“ Um die bereits bekannten Bestände der unwillkommenen giftigen Pflanze werde sich bereits gekümmert, wobei sich die Eigentums-Verhältnisse der betroffenen Gelände oftmals als Hindernisse darstellen, wie Bürgermeister Karsten Stühmer zu bedenken gab.
Weiteres in Kürze:
Im Ortskern ist eine Nachverdichtung geplant ebenso wie eine Erweiterung des Flächennutzungsplanes, um Gewerbe anzusiedeln.
Noch bis zum 31. Oktober werden die Wasseruhren abgelesen. Es wird darum gebeten, den Zugang zu ermöglichen.
Für die zu erwartenden Flüchtlinge sucht die Gemeinde weiterhin nach Mietwohnungen und Zimmern. Mitbürger, die willens seien, zu vermieten, „können sich direkt an mich wenden,“ sagte Bürgermeister Karsten Stühmer. Sach- und Kleiderspenden können an die Neue-Arbeit-Nord oder an die Awo gegeben werden, sie werden auf Wunsch auch abgeholt. Die DRK bietet ebenfalls Hilfe an.
Für die weitere Gestaltung der Schallbyer Internetseite benötigt die Gemeinde noch Fotos und Texte und ersucht daher um Mithilfe von Seiten der Bürger.
Quelle: www.shz.de