Bürgerhaus steht wieder vor dem Aus
Bei einer im Wesentlichen von Formalien geprägten Sitzung der Gemeindevertretung Klappholz sprach Bürgermeisterin Dörte Albrecht ein Thema an, das alle bewegte. Das Bürgerhaus steht als zentraler Ort der Gemeinde wieder einmal vor dem Aus. Pächterin Katrin Benics hatte ihren Vertrag zum Jahresende gekündigt.
Zur Geschichte des Bürgerhauses: 1972 wurde die Schule in Klappholz aufgegeben. Ein Jahr später schloss die Gastwirtschaft. Im gleichen Jahr wurde Hans-Heinrich Plath zum Bürgermeister gewählt. Er setzte sich dafür ein, das Schulgebäude nicht zu verkaufen, wie es die alte Gemeindevertretung vorhatte. Stattdessen wurde es zum Bürgerhaus mit Gaststube und Festsaal umgebaut. 1975 eröffnete es als Gastwirtschaft. Nach einem Zwischenspiel übernahm 1978 Dörte Oldhafer 31 Jahre lang die Bewirtschaftung bis zum Frühjahr 2009. Die Gemeindevertretung beschloss, Gaststube und Küchenbereich umzubauen. Es entstanden Gastronomieküche, Personalbereich und Abstellräume. Brandschutzmaßnahmen wurden getroffen und die nassen Außenwände entfeuchtet. Zuschüsse zu den Umbaukosten von 130 000 Euro gab es keine. Neue Pächterin wurde Manuela Lund, die das Bürgerhaus am 1. August 2009 wiedereröffnete. Als sie diese Tätigkeit aus persönlichen Gründen aufgeben musste, sprang die bisherige Angestellte Katrin Benics als Vertretung ein. Sie betreibt die Gaststätte seit Dezember 2012 als Geschäftsführerin. Doch auch sie gab jetzt auf. „Die Gästezahl ist einfach zu gering“, erklärte sie.
„Es wird schwer werden, geeignete Pächter für dieses Objekt zu finden“, erklärte Albrecht. Und die Gemeinde könne sich eine Gaststätte in dieser Form nicht leisten. Die Pacht würde nicht einmal die Unterhaltskosten decken. In der Zeit von 2011 bis heute sei ein Unterschuss für die Gemeinde von über 50 000 Euro angefallen. „Weitere Sanierungen für Parkett, Gaststube, Dach und Schimmelbefall stehen an“, fuhr Albrecht fort. Diese würden nach ihren Schätzungen weitere 50 000 Euro betragen. Auch wenn das Bürgerhaus ein ortsbildprägendes Objekt und ein Heim für Gemeinde und Vereine sei, könne man diese nicht endenden Kosten dem Bürger nicht mehr zumuten.
Man müsse alles tun, um eine Lösung zu finden, denn ein Raum für Dorffeste, DRK, Skatclub, SovD, Feuerwehr, Theater- und Tanzgruppe sowie Sparclub werde gebraucht, war sich die Mehrheit der Gemeindevertretung einig. Sönke Kroeger bemängelte aber auch, dass die Feste zu wenig besucht würden und der tägliche Kneipenbesuch gar nicht mehr stattfinde. Aber vielleicht finde man ja einen Liebhaber, der an so einem Gebäude Interesse habe und es vielleicht sogar als Gastwirtschaft führen wolle.
Es wurde beschlossen, dass die Gemeindevertretung sich zeitnah mit Alternativen auseinandersetzen will.
Quelle: www.shz.de