Detailplanung für Windpark beginnt
Twedt will 20 Anlagen durch zehn höhere ersetzen / Im Dorf regt sich Widerstand
Trotz anfänglicher Bedenken von anwesenden Bürgern beschloss die Gemeindevertretung von Twedt einstimmig den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans für den „Windpark Twedt“. Zurzeit stehen auf dem 379 Hektar großen Gelände 20 Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 60 Metern. Nach dem Willen ihrer Besitzer sollen diese abgebaut und durch zehn Anlagen mit einer Nabenhöhe von maximal 91 Metern und einer Gesamthöhe von 150 Metern ersetzt werden. Dazu ist eine Änderung des Bebauungsplanes nötig.
Bürgermeister Alexander Schmidt betonte, dass der Aufstellungsbeschluss noch keine Änderung des Bebauungsplanes bedeute. Doch könne man jetzt in die Detailplanung gehen und auch Fachstellen einbinden. Außerdem könnten die Träger öffentlicher Belange abgefragt werden.
Dem Beschluss vorausgegangen war eine fast zweistündige Aussprache zwischen Investoren, Gemeindevertretern und etwa 50 Bürgern, die überwiegend aus dem Ortsteil Buschau stammten. Dort befinden sich vier der neuen Windenergieanlagen in der Mindestentfernung von 450 Metern zu Einzelhäusern. Es wurden Bedenken geäußert – die Belästigung durch Schlagschatten und Geräusche sowie die Störung des Landschaftsbildes. Auch wurde der Wertverlust von Häusern angesprochen. Es fielen harte Worte. Die Rede war von „Geldmacherei der Investoren ohne Rücksicht auf die Bürger“.
Bürgermeister Schmidt wies darauf hin, dass man die Öffentlichkeit durch Informationsveranstaltungen und Behandlung des Themas in den Gemeindevertretersitzungen genügend und so schnell wie möglich informiert habe. Aber er fügte auch hinzu, dass man das Gemeinwohl gegenüber dem Wohl des Einzelnen abwägen müsse.
Bürger Ingo Krause hatte eine Computerpräsentation vorbereitet, in der er einen „Runden Tisch“ von Bürgern und Investoren mit individuellen Lösungen vorschlug. Da die Investoren aus der Gemeinde kämen, könne man nachbarschaftliche Gespräche führen. Es könnten bestimmte Anlagen etwa kleiner gebaut werden oder leisere Bauteile verwendet werden. Auf der anderen Seite könne man unkritische Anlagen wie geplant oder größer bauen. Ein erster Schritt wäre bereits durch die Einplanung einer radargestützten Bedarfsbeleuchtung getan. Das zeige, dass die Investoren gesprächsbereit seien. Doch müsse klar sein, dass beide Parteien bei diesen Gesprächen von ihren Positionen abrücken müssten.
Bürgermeister Schmidt versprach, diese Vorschläge bis zur Entscheidung über den Bebauungsplan zu beherzigen. „Auf diese Art werden wir vermutlich nicht alle ins Boot holen können – aber vielleicht eine ganze Menge“, schloss er.
Er gab außerdem bekannt, dass das neue Feuerwehrfahrzeug vermutlich in der letzten Septemberwoche abgeholt werden könne. Als Termin für die offizielle Übergabe nannte er den 2. Oktober.
Quelle: www.shz.de