Böklund sucht Gewerbeflächen
Der Wasserbeschaffungsverband Südangeln will 150 000 Euro in die Erneuerung des Leitungsnetzes unter der Flensburger Straße investieren. Diese Chance nutzt nun die Gemeinde Böklund zur Aufwertung des Straßenzuges unter Einbeziehung des Gehweges und der Beleuchtung. 86 000 Euro werden dafür noch in diesem Jahr fällig, weitere 281 600 Euro im nächsten. Die Finanzierung gehe auf, erklärte Bürgermeister Johannes Petersen in der Gemeindevertretung: „Wir nutzen die Gunst der Stunde und investieren in unsere Infrastruktur, damit alle etwas davon haben.“
In der Gemeinde sei seit der vorangegangenen Vertretersitzung ohnehin viel geschehen, so der Bürgermeister, der von der Sanierung der Bergstraße, der Verlegung neuer Stromleitungen in der Tiefe beim Kreisel und einer neuen Halle für den dadurch autarker gewordenen Bauhof berichtete. Gern habe man sich an einem großen Kletterparcours bei der Auenwaldschule beteiligt, weil deshalb ein Spielplatzgelände am „Westend“ zu einem Bauplatz umgewidmet werden konnte.
Einen erfreulichen Entwicklungsschub erhalte die Gemeinde zudem durch den Verkauf von Gewerbeflächen. Erstmals seien alle zur Verfügung stehenden Areale vergeben. Deshalb sei man inzwischen gezwungen, mit der Landgesellschaft nach neuen Flächen zu suchen. Denn die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei in Böklund, das zum Dienstleistungsstandort aufgewertet werde, noch nicht gedeckt.
Während der Umbau des Feuerwehrhauses in den nächsten Tagen angeschoben wird, ist die Sanierung des Sportschützenheims bis auf den Fußboden im Versammlungsraum abgeschlossen. Petersen dankte dem Verein dafür, dass er in Eigenleistung der Gemeinde erhebliche Kosten von der Hand gehalten habe.
Bei anderen Themen zahlt die Gemeinde selbst: Ein gebrauchter Pick-up für den Bauhof wurde gekauft, und in einen schnellen 25 PS-Rasenmäher „haben sich unsere Mitarbeiter schon verliebt“, und deshalb genehmigte die Vertretung den Kauf nachträglich.
In einer abschließenden einstündigen Ideenschmiede hoffte man, in drei Jahren den ganzen Ort durchsaniert zu haben. Dazu gehört dann aber auch ein großes Projekt, für das Camilla Grätsch von einer damit beauftragten Flensburger Planungsfirma die ersten Weichen stellte. Sie wird den Prozess „dörfliche Versammlungsstätte“ – Ersatz für den Böklunder Hof – weiter begleiten und deshalb am 13. Juli eine interne Arbeitssitzung mit der Vertretung moderieren. Danach soll ein Workshop mit Vereinen, Institutionen und anderen Interessierten folgen.
Allerdings wurden nicht nur Ausgaben geplant. Die Wasserver- und -entsorgung muss kostendeckend funktionieren, daher mussten die Gebühren angehoben werden. Mehrheitlich entschied sich die Vertretung für eine Steigerung der Grundgebühr – für normal große Haushalte von 90 auf jährlich 114 Euro. Die Schmutzwasserkosten steigen um 49 Cent pro Kubikmeter auf 1,49 Euro. Damit liege man „immer noch im niedrigen Rahmen“.
Quelle: www.shz.de