Hilfsnavigation

Startseite | Kontakt | Öffnungszeiten | Impressum | Meldestelle Hinweisgeber | Datenschutz | Sitemap



11.06.2015

Neuberender Kita wird vergrößert

Gemeinde beschließt Anbau für eine dritte Regelgruppe / 21 Anmeldungen für das neue Kindergartenjahr
Neuberend

 

An der Neuberender Marien-Kindertagesstätte wird eine dritte Regelgruppe eingerichtet, für die an das 20 Jahre alte Gebäude angebaut wird. Dieser einstimmig getroffenen Entscheidung der Gemeindevertretung war in der letzten Sitzung eine lebhafte Diskussion vorausgegangen.

Derzeit kann die Kita 54 Kinder aufnehmen – 44 davon in zwei Regelgruppen, zehn in zwei Tagespflegestellen. Nach den Sommerferien stehen sieben Abgängen 21 Anmeldungen gegenüber. Zwei Drittel davon könnten unter den gegebenen Umständen nicht mehr aufgenommen werden, sagte Bürgermeister Hans-Helmut Guthardt (KWN). Die dritte Regelgruppe und der dafür nötige Anbau an die Kita sollen nun Abhilfe schaffen. Während der einjährigen Bauphase ist dabei als Übergangslösung zunächst eine Natur- und Bewegungsgruppe geplant, die in der Sporthalle untergebracht wird. Die Kosten von rund 55 400 Euro teilen sich Neuberend und Nübel fast hälftig. Zeitgleich fallen die Kosten für die zwei Tagespflegestellen weg, die zum Sommer aufgelöst werden.

Angesichts zu erwartender sinkender Kinderzahlen sah Ratsmitglied Carsten Mees (KWN) den 215 000 Euro teuren Anbau kritisch: „Ich verstehe nicht, warum wir die Schule wegen zu geringer Zahlen schließen, aber an die Kita anbauen.“ Guthardt erklärte, dass die Kita-Kinder Garanten für die Grundschule in Nübel seien und ergänzte: „Der Zuwachs liegt an den U3-Kindern.“ Diese Argumente fruchteten, zumal Carsten Mees betonte, sich nicht generell gegen eine dritte Kita-Gruppe und den Anbau zu sträuben. Jedoch: „Wenn wir Geld investieren, muss darüber vernünftig gesprochen werden.“ Als gewählte Gemeindevertreter trügen sie Verantwortung und könnten nicht „wie Lemminge den Arm heben“. Ihm seien die schriftlichen Vorlagen nicht informativ genug gewesen. So erfuhr er erst auf Nachfrage, warum etwa eine Containerlösung verworfen wurde. Diese sei zu teuer und Eltern sowie Kindern auf Dauer nicht zumutbar, stellte Guthard klar.

Der Bürgermeister betonte auch, dass sich die Gemeinde die Investitionen durchaus leisten könne. Zumal der Kita-Anbau eine staatliche Förderung von bis zu 75 Prozent – mindestens aber 53 000 Euro – erhalte. Eine solche Chance bekomme man nie wieder: „Das können wir uns nicht entgehen lassen.“ Sowohl der Einrichtung einer dritten Regelgruppe als auch dem Anbau stimmten alle Mitglieder zu. Die Auftragsvergabe erfolgte im nicht-öffentlichen Teil an den Architekten Peter Paustian, der bereits am Neubau des Feuerwehrgerätehauses beteiligt ist. Allerdings kritisierte Carsten Mees vorab, dass man nur ein Angebot vorliegen habe. Ziel sei nun, den Anbau im Herbst auf den Weg zu bringen.

Durch die Erweiterung der Kita wurde die Aufstellung eines Nachtragshaushaltes für 2015 erforderlich. Im Vermögenshaushalt werden zwei Drittel der Gesamtkosten für den Anbau 2015 berücksichtigt, die Fördermittel über mindestens 53 000 Euro im nächsten Jahr. Finanziert wird die Baumaßnahme zum Großteil über ein Darlehen in Höhe von 140 000 Euro. Dadurch erhöht sich der Gesamtbetrag der Kredite von 250 000 Euro auf nun 390 000 Euro. Der Gesamtbetrag der Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt erhöht sich um rund 230 000 Euro auf 1,13 Millionen Euro. Zum Ausgleich ist eine Entnahme aus der Rücklage von 373 600 Euro erforderlich – 14 700 Euro mehr als im Haushalt 2015 veranschlagt.

Autor: maike krabbenhöft, 11.06.2015 
Quelle: www.shz.de