Neues Gerätehaus wird teurer
„Ich denke, das ist die letzte Gemeinderatssitzung, die wir in diesem Gebäude abhalten werden“, sagte Neuberends Bürgermeister Hans-Helmut Guthardt zu Ratsmitgliedern und Bürgern im alten Feuerwehrgerätehaus. Im April soll das Gebäude Platz für einen Nachfolgebau mit angeschlossenen Mehrzweckräumen machen.
Die Baugenehmigung liegt vor und die Auftragsvergabe der 16 Gewerke stand auf der Tagesordnung. Ratsmitglied Peter Jacobsen merkte an, die Kosten einiger Gewerke fielen in der Ausschreibung viel höher aus als bei der letzten Berechnung: „Beton- und Maurerarbeiten kosten 16 400 Euro und der Tischler 11 800 Euro mehr – das verstehe ich nicht.“ Architekt Peter Paustian erklärte, dass zum Zeitpunkt der Kostenberechnung die Statik des Gebäudes nicht vorgelegen habe: „Da es mit zehn Metern relativ lange Wandfluchten gibt, müssen wir Stahlstützen einbinden. Der Mehraufwand schlägt sich in den Maurer- und Betonbaukosten nieder.“ Zudem fielen die Preise für die 2,26 Meter hohen Türen im Feuerwehrbereich höher aus: „Die Höhe ist Vorschrift, damit die Feuerwehrleute mit Helm durch die Tür kommen.“
So erhöhten sich die Baukosten von zuletzt 834 000 Euro auf nun 858 000 Euro. „Ich finde das ganz schön viel“, kritisierte der Bauausschussvorsitzende Carsten Mees. „Da kommt noch das Schallgutachten dazu, dann sind wir bald bei 900 000 Euro. Ich habe ein bisschen Angst, wo sich das hin entwickelt.“
Hans-Helmut Guthardt dagegen verbreitete Optimismus. Man habe sich intensiv mit dem Bauvorhaben auseinander gesetzt: „Ich gehe davon aus, dass es passt. Wenn es Nachträge gibt, müssen die gut begründet werden.“ Zudem seien die Firmen gut ausgelastet: „Wir haben keine Niedrigkostenzeit.“ Und die Finanzierung steht: 400 000 Euro werden der Rücklage entnommen, 250 000 Euro kommen aus dem Verkauf der ehemaligen Schule, zudem wird ein Darlehen über voraussichtlich 250 000 Euro aufgenommen. Die Auftragsvergabe an 16 Firmen erfolgte mit neun Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Guthardt freute sich, dass eine ortansässige Firma darunter ist.
Ein weiteres Thema war die Jahresrechnung 2014. Der Vermögenshaushalt beträgt 228 733 Euro, der Verwaltungshaushalt über 1,365 Millionen Euro weist ein strukturelles Defizit von 82 500 Euro auf. Durch erhöhtes Steueraufkommen gab es Mehreinnahmen von 9000 Euro, dank gesunkener Schulkosten- und Kitabeiträgen wurden 16 000 Euro eingespart. Im Dezember 2014 war die Gemeinde schuldenfrei.
Zudem schloss sich die Gemeinde hinsichtlich der Kostenbeiträge für Förderschulen der Musterstreitvereinbarung zwischen den Kommunen und dem Kreis an. „Bislang sind die Beiträge vom Kreis gezahlt worden, nun sollen Gemeinden für ihre Schüler zahlen“, so Guthardt. In Dithmarschen laufe eine Klage gegen die Neuregelung, „und wir werden uns an das Urteil anhängen“. Auch die Neuasphaltierung der gesamten Klosterreihe samt Parkstreifen wurde vorangebracht. Wenn das Land das Projekt bezuschusst, beginnen die Bauarbeiten in diesem Sommer.
Quelle: www.shz.de