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01.12.2014

Wasserversorgung: Bürger entscheiden

Brodersbyer Gemeindevertretung plant Abstimmung über das umstrittene Thema im Frühjahr 2015 / „Schlei-Cottages“ können gebaut werden
Brodersby

 

Einstimmig beschlossen die Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung, über die umstrittene zentrale Wasserversorgung nicht selbst zu entscheiden, sondern es direkt in die Hände der Bürger zu legen. Der Bürgerentscheid soll vom Amt vorbereitet werden und im nächsten Frühjahr stattfinden. Relativ kurzfristig sollen zu diesem Thema alle Zahlen und Argumente noch einmal schriftlich gefasst und an die Bürger verteilt werden. Im Weiteren beschloss die Gemeindevertretung bei Einführung der zentralen Wasserversorgung die Zahlung der Anschlussgebühren zinsfrei auf drei Jahre zu strecken.

Das Thema hatte zu einem großen Aufmarsch Brodersbyer Bürger in der Sitzung geführt. Dabei hatten sie in der Einwohnerfragestunde noch einmal die Möglichkeit, auf die Härten hinzuweisen, die ihnen die Zentralisierung bringe. Besonders standen dabei diejenigen im Blickpunkt, die erst kürzlich große Investitionen getätigt hatten, und diejenigen, die bereits an das Netz des Wasserbeschaffungsverbandes angeschlossen sind und jetzt erneut aus rechtlichen Gründen Anschlussgebühren bezahlen sollen.

Amtsdirektor Heiko Albert versuchte, diese Unterschiede mit Hinweis auf die Solidarität einzuordnen. „Jeder hat in der Vergangenheit einen Beitrag für seinen Anschluss bezahlt“, erläuterte er – entweder durch das Bohren eines Brunnens oder die Kopplung mit einem der kleineren oder größeren Wasserversorger. Die Investitionen wären aber jetzt bis auf wenige Ausnahmen hinfällig. Das träfe den einen härter als den anderen. Bürgermeister Bernd Blohm zerschlug die Hoffnung, durch eine Kopplung mit der Breitbandversorgung und der Fernheizung Geld beim Anschluss zu sparen. Die einzige Möglichkeit bestünde darin, bei geöffneten Gräben Leerrohre mit zu verlegen, die dann vielleicht zu einer schnelleren Versorgung mit Breitbandanschlüssen führen könnten. In persönlichen Statements sprachen sich sechs Gemeindevertreter für eine zentrale Wasserversorgung aus. Einer argumentierte dagegen, weil die Kostenverteilung aus seiner Sicht zu ungerecht sei. Und ein Mandatsträger fühlte sich zu befangen, um ein Votum abzugeben.

Die Vertretung verabschiedete aber die notwendigen Verträge und Anträge zur Änderung der Bebauung im Bereich des Missunder Fährhauses. Dadurch wird es dem neuen Besitzer möglich, auf dem jetzigen Campingplatz neun so genannte „Schlei-Cottages“ zu bauen und den Sportboothafen zu modernisieren. Eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung hatte bereits vor der Sitzung stattgefunden.

Einstimmig genehmigten die Mandatsträger den Haushalt des kommenden Jahres. Er schließt im Verwaltungsteil mit 617 400 Euro und im Vermögensteil mit 8700 Euro. An Investitionen sind 5700 Euro für Geräte der Feuerwehr eingeplant sowie 1100 Euro für Spielgeräte auf den Spielplätzen und eine Bank-Tisch-Kombination vor dem Markttreff. Die Realsteuern bleiben gleich.

Im Rahmen des Paragrafen fünf der Amtsordnung übertrug die Gemeinde die Aufgaben der Schulträgerschaft für die der Boy-Lornsen-Grundschule, die Wirtschafts- und Regionalentwicklung, die Förderung des Tourismus, die integrierte ländliche Entwicklung und die Förderung von Jugenderholungsmaßnahmen auf das Amt Südangeln.

Weiteres in Kürze: Brodersby nimmt an der Kooperation der Umlandgemeinden mit der Stadt Schleswig Teil und zahlt einen Euro pro Einwohner. Zwischen Schaalby und Brodersby wurde ein Vertrag zum Betrieb des Kindergartens in Schaalby getroffen. Die Abwassergebühren steigen von 3,29 auf 3,64 Euro pro Kubikmeter.

Autor: ql, 01.12.2014 
Quelle: www.shz.de