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21.06.2014

Campingplatz soll weichen

Missunder Fährhaus benötigt das Areal, um neun Blockhäuser für Kurzurlauber zu errichten / Gemeindevertreter sehen noch Beratungsbedarf
Brodersby

 

Die bauliche Entwicklung am Missunder Fährhaus sorgt in der Gemeinde Brodersby für heftige Diskussionen. Nach der von Architekt Filip Fröhler auf einer Gemeindevertretersitzung vorgelegten Planung sind auf dem Gelände des derzeitigen Campingplatzes in Missunde neun Blockhäuser geplant. Der Campingplatz soll verschwinden. Die eingeschossigen Holzhäuser haben eine Fläche von jeweils rund 55 Quadratmetern und sollen dem Fährhaus als Übernachtungsquartier für Kurzurlauber zugeordnet werden. Ein Teil der jetzt noch als Campingplatz genutzten Fläche wird begrünt.

Die Häuser sollen nicht als Ferienhäuser genutzt oder später als Wochenendhaus verkauft werden. „Wir wollen kein neues Wochenendhausgebiet“, unterstrich Gemeindevertreter Hans-Jürgen Hansen-Flüh. Der zu beschließende B-Plan werde eine Nutzung als Wochenendhaus ausschließen, kündigte Architekt Fröhler an. Axel Lamp sieht in der geplanten Schließung des Campingplatzes ein Problem, weil dem Dorf, und damit auch dem Markttreff, Kaufkraft verloren gehe. Die Planung unterstützte allerdings den Wunsch der Gemeinde nach Belebung des Ortes, so Gemeindevertreter Heinz-Erich Puzich.

Für Bürgermeister Bernd Blohm ist es wichtig, dass die Planung zügig vorangeht. Auf diesem Weg wollte ihm allerdings die Mehrheit der Gemeindevertreter so schnell nicht folgen. Auf Antrag von Axel Lamp wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen, damit sich zunächst die Ausschüsse mit der Planung und den damit verbundenen Auswirkungen beschäftigen können. Denn: Bereits in der Bürgerfragestunde hatte sich gezeigt, wie umstritten das Projekt ist. Ein ehemaliger Gemeindevertreter erinnerte daran, dass erst vor einem Jahr bei der Beschlussfassung über die Erweiterung des Missunder Fährhauses weitere Planungen für das Gelände ausdrücklich ausgeschlossen worden seien. Dem Bürgermeister wurde vorgeworfen, er habe schon damals von den weitergehenden Planungen gewusst. Wären diese damals bereits bekannt gewesen, wäre der Beschluss der Gemeindevertretung anders ausgefallen. Blohm wies die Vorwürfe zurück, da es seinerzeit nur um eine Erweiterung des Fährhauses gegangen sei. Etwas anderes sei gar nicht vorgesehen gewesen. Die Überlegungen für das Campingplatz-Areal seien neu vorgelegt worden und erforderten deshalb auch neue Beschlüsse.

Autor: Peter Hamisch, 21.06.2014 
Quelle: www.shz.de