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09.05.2011

Stadtwerke übernehmen Abwassernetz

Vertrag zwischen Schleswiger Kommunalunternehmen und den Umlandgemeinden / Ratsversammlung muss noch zustimmen
Tolk

 

In zeitgleicher Sitzung verabschiedeten die Gemeinden Brodersby, Nübel, Schaalby und Tolk einen Vertrag, mit dem die Gesamtaufgabe der Schmutzwasserentsorgung am 1. Juli auf die Stadtwerke Schleswig übergeht. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren.
Bisher übernahm das Amt Südangeln die zentrale Abwasserbeseitigung der beteiligten Schleswiger Umlandgemeinden und betrieb auch das zugehörige Kanalnetz. Die dafür notwendigen Arbeiten erledigte der amtseigene Bauhof in Tolk. Die Abwässer wurden gesammelt und nach Schleswig in die Kläranlage gepumpt. Das waren etwa 175 000 Kubikmeter pro Jahr. Das Entleeren der Hauskläranlagen und abflusslosen Gruben lag ebenfalls in der Verantwortung des Amtes. Für die Beseitigung des Niederschlagswassers bleiben die Gemeinden verantwortlich.
Da an den Betrieb von Abwasseranlagen immer höhere Anforderungen gestellt werden und die Erledigung mit dem vorhandenen Personal immer schwieriger wurde, hatten sich die Gemeinden entschlossen, diese Verantwortung an die Stadtwerke Schleswig zu übertragen. Dort wird bereits ein Service vorgehalten, der diese Aufgabe mit übernehmen kann. „Natürlich haben wir auch Alternativen geprüft“, sagte Tolks Bürgermeister Andreas Thiessen auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung. Doch das Angebot der Stadtwerke habe sich als das beste herausgestellt.
Die Stadtwerke Schleswig übernehmen das Schmutzwasserkanalnetz, einschließlich der Stationen und Anlagen kostenlos. Außerdem wird ein Mitglied des Tolker Bauhofes von den Stadtwerken übernommen. Im Rahmen des Vermögensausgleichs fließen Beträge an die Gemeinden, über deren Höhe man sich ausschweigt, die aber allgemein als gering gegenüber der Vermögensbilanz bezeichnet werden. „Das war die richtige Entscheidung“, meinte Nübels Bürgermeister Jürgen Augustin. So sei man „diesen Klotz am Bein“ endlich los.
Für die Endverbraucher ändert sich nichts, außer dass ab 1. Juli die Rechnungen von der Stadt Schleswig verschickt werden. Basis ist weiterhin die Frischwasserzufuhr, und der Preis bleibt bei 3,29 Euro pro Kubikmeter und auch die Grundgebühr von monatlich 11,25 Euro ändert sich nicht. Diese Werte sind bis Ende 2014 garantiert.
Formal sind noch einige Schritte einzuhalten. So müssen der Werksausschuss der Stadtwerke, der Amtsausschuss Südangeln und die Ratsversammlung der Stadt Schleswig dem Vertrag zustimmen. Die Vertragsunterzeichnung soll dann zusammen mit der Übernahme der Aufgabe am 1. Juli erfolgen.
„Wir freuen uns, dass wir in der langjährigen Zusammenarbeit mit den Gemeinden Brodersby, Nübel, Schaalby und Tolk so viel Vertrauen aufbauen konnten, dass sie uns auch langfristig die technische und professionelle Betreuung ihrer Abwasserentsorgung übertragen haben“, freute sich Wolfgang Schoofs, Leiter der Stadtwerke Schleswig.
Autor: Claus Kuhl, 09.05.2011 
Quelle: www.shz.de