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09.12.2008

Schwarze Zahlen prägen Böklunder Etat
Gewerbesteuern und Anteile bei der Mehrwertsteuer waren die größten Einnahmequellen
Böklund
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ql
–Der Gemeinde Böklund ging es in diesem Jahr finanziell sehr gut. Und auch in den nächsten Jahren wird man dank der großen Wurstfabrik kaum von Wasser und Brot leben müssen. Trotzdem blieb man bei den Haushaltsansätzen eher bescheiden.

Bruno Heller, Kämmerer des Amtes Südangeln, stellte den Haushalt der Gemeinde Böklund für das kommende Jahr einmal in Form von bunten Tortendiagrammen vor. Aus diesen konnte man leicht ersehen, dass Gewerbesteuern und Anteile aus Umsatzsteuern mit je 23 Prozent die größten Happen auf der Einnahmeseite des 1,75 Millionen Euro umfassenden Verwaltungshaushaltes sind. Zusammen mit den Zuweisungen vom Land Schleswig-Holstein ergeben die drei Posten sogar mehr als 60 Prozent der Gesamteinnahmen.

Die Umlagen an Kreis, Amt und Schulen sowie für den Gewerbesteuerausgleich ziehen aber fast die gleiche Summe wieder ab. Dabei sind die Gewerbesteuereinnahmen eher schwach kalkuliert und entsprechen mit 400 000 Euro dem niedrigsten realen Wert in den letzten fünf Jahren. Gemeindevertreter Bernd Wedekind begründete, warum das kein Pessimismus ist: „Wir rechnen unsere Gemeinde mit diesem Haushalt arm, aber wenn sich eine Gemeinde reich rechnet, gibt sie Geld aus, was dann vielleicht nicht kommt.“

Im Vermögenshaushalt von 808 700 Euro ist die Sanierung der Turnhalle, die im nächsten Frühjahr erfolgen solle, mit 408 000 Euro der größte Posten. Dagegen fällt der Zuschuss von 30 000 Euro für die Sanierung der Kirche fast nicht mehr ins Gewicht.

Vorher hatte die Gemeindevertretung den Nachtragshaushalt 2008 genehmigt. „Wir haben gut gewirtschaftet und viel Glück gehabt“, kommentierte Bürgermeister Johannes Petersen die Zahlen, die im Verwaltungshaushalt durch Schlüsselzuweisungen und Gewerbesteuereinnahmen um 1,7 Millionen Euro erhöht wurden. Trotz Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs und Ausbau der Ortsdurchfahrt betrug der freie Finanzspielraum immer noch 1419 Euro pro Einwohner. Eine Million Euro wurde für eventuelle Steuerrückforderungen in eine Finanzausgleichsrücklage und 277 600 Euro in die allgemeine Rücklage überführt.

Petersen betonte, dass diese guten Zahlen aber durch das komplizierte Ausgleichssystem 2010 zu einem Komplettausfall von Ausgleichszahlungen und sogar zur Belastung durch die so genannte „Reichensteuer“ führen würden.

Weitere Beschlüsse in Kürze:

Für die Sanierung des Kanalnetzes stellt die Gemeinde ab sofort jährlich 80 000 Euro bereit. Für die technische Betreuung wurde ein Ingenieurvertrag geschlossen.

Die Haushaltsführung wird synchron zum Amt Südangeln auf doppelte Buchführung (Doppik) umgestellt.

 

Autor: shz.de - ql, 09.12.2008