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14.08.2009

Schaufenster in die Vergangenheit

Brodersby 

Dorfmuseum Brodersby präsentiert Alltagskultur
Brodersby


„Das Dorfmuseum Brodersby gehört zu einem der schönsten Schaufenster in die Vergangenheit unserer Region“, lobte namens der Arbeitsgemeinschaft der volkskundlichen Sammlungen des Kreises Schleswig-Flensburg deren Geschäftsführerin Heike Jessen. Gemeinsam mit der stellvertretenden AG-Vorsitzenden Karen Precht überreichte sie zum Jubiläum eine Urkunde und als museales Geschenk ein Stickmusterbuch, wie es dereinst der Stolz jeder fingerfertigen Hausfrau war.

Bei den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft, zu der sich die Besitzer aller Dorfmuseen vor mehr als zwei Jahrzehnten vereinigt haben, war die Freude über das 20-jährige Bestehen des Brodersbyer Museums groß. In der Laudatio hieß es, dass es seinerzeit der inzwischen verstorbene, aber unvergessene Wolfgang Schmidt war, der in der Schleigemeinde dafür sorgte, dass die Kulturgüter seiner Heimat nicht verloren gingen. Der 50-jährigen Heike Borchert, die 2005 Schmidts Nachfolge antrat, sowie Antje Schmidt und einem engagierten Team sei es zu verdanken, dass die vor 20 Jahren begonnene Arbeit fortgesetzt werde.

Nach wie vor machten Dauerausstellungen und Aktionen das Museum attraktiv, hätten es zu einem dörflichen Mittelpunkt sowie zu einer wertvollen Lehr- und Lernstätte werden lassen. Das Team, so Precht, sei der Garant dafür, dass das Museum auch weiterhin von Bestand sein werde und Besucher anlocke.

In zwei Jahrzehnten sei, lobten Jessen und Precht, eine übersichtliche Präsentation dörflicher Alltagskultur mit rund 2300 Exponaten entstanden – von der Dreschmaschine über ein Bienenhaus bis hin zur kompletten Schmiedewerkstatt und Zahnarztpraxis von einst. All diese Gerätschaften in ihrer unglaublichen Vielfalt erzählten den Kindern und Kindeskindern, wie es einmal gewesen sei. Und das schöne dabei: „Anfassen erlaubt.“ Karen Precht ließ keinen Zweifel daran, dass Brodersby „unser aller Wertschätzung genießt“.

Mit diesem Jubiläum reihen sich die Brodersbyer in die Reihe der „20-Jährigen“ innerhalb der AG ein. Die Ehrenurkunde für ein solches Jubiläum erhielten von der Kreisarbeitsgemeinschaft bisher die Volkskundlichen Sammlungen in Satrup und Handewitt.

Wenn Heike Borcherts Herz in erster Linie auch für das Dorfmuseum Brodersby und den 90 Mitglieder zählenden Förderverein schlägt, so hat sie aber auch für sich selbst eine ganz persönliche Sammelleidenschaft entdeckt: Sie hortet Tragetaschen aus Papier. Rund 300 verschiedene gehören bereits zu ihrem Fundus – das ausgefallenste Exemplar stammt aus Weißrussland; das haben ihr in Brodersby weilende Kinder aus Tschernobyl mitgebracht. Losgelöst vom Dorfmuseum schwebt Heike Borchert eine Kuriositäten-Sammlung vor.
Autor: uk, 14.08.2009 
Quelle: www.shz.de