Nübel will weitere Kita-Gruppe
Nübel
Der Platz in der „Villa Sonnenstrahl“ reicht nicht aus – Unterbringung in der Turnhalle wäre eine Alternative
Mehrere Kita-Themen standen auf der Tagesordnung der Nübeler Gemeindevertretung. Zunächst fiel der einstimmige Beschluss, Elternbeiträge für die „Villa Sonnenstrahl“ in Nübel sowie die evangelische Marienkindertagesstätte in Neuberend zum 1. August auf die gesetzlich gedeckelten Höchstbeträge festzulegen. Bei fünfstündiger Betreuung am Tag zahlen Eltern für Kinder unter drei Jahren künftig 180,25 Euro statt 214,00 Euro und für Kinder über drei Jahren dann 141,50 Euro statt bisher 135,00 Euro.
Da die Kinderbetreuung während der Corona-Pandemie eingeschränkt war und Eltern von Elternbeiträgen befreit wurden, gleicht Nübel Einnahmeausfälle der „Villa Sonnenstrahl“ in den Monaten April und Mai aus. Es handelt sich um eine Zwischenfinanzierung, da die Gemeinde wiederum Anspruch auf Kostenrückerstattung gegenüber dem Kreis als örtlichem Träger der öffentlichen Jugendhilfe hat. Das Vorgehen wurde einstimmig beschlossen.
Des Weiteren soll aufgrund fehlender Betreuungsplätze ab 1. August eine Notgruppe eingerichtet werden. Die Unterbringung in der Turnhalle oder eine Waldgruppe seien denkbare Optionen, so Bürgermeister Jürgen Augustin. Darüber hinaus „müssen wir sehen, wie sich die Kinderzahlen entwickeln und ob wir dauerhaft mehr Platz brauchen“, sagte er und ergänzte, dass er mit 50.000 Euro Mehrkosten für die Gemeinde rechne.
Das Coronavirus hinterlässt Spuren in Nübels Finanzen: „Laut Einkommensteuerschätzung verlieren wir 61.000 Euro“, erklärte Augustin – er gehe von einem weiteren Rückgang aus. „Das ist nicht unerheblich für unsere Gemeinde, und es werden härtere Jahre auf uns zukommen“, meinte er. Bei der Gewerbesteuer sehe es ihm zufolge besser aus, „da wir keine so konjunkturabhängigen Betriebe haben“.
Vor dem Hintergrund sinkender Steuereinnahmen folgte eine Diskussion darüber, ob das 35 Jahre alte ausgediente Katastrophenschutzfahrzeug LF 16 TS an das Feuerwehrmuseum übergeben oder verkauft werden solle. Der Bürgermeister warb für den Erhalt: „Eine Interessengemeinschaft wird sich darum kümmern – die Feuerwehr kostet es keinen Cent.“ Dadurch erhoffe er sich eine Stärkung des Ehrenamts und des Feuerwehrmuseums gleichermaßen. „Wenn es nicht funktioniert, können wir das Fahrzeug immer noch verkaufen“, ergänzte er. Der Übernahme wurde bei einer Enthaltung zugestimmt.
Weiteres Thema war ein Bauvorhaben im Ortsteil Brekling: Auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Hof sollen für die private, nicht-gewerbliche Nutzung Reitplatz und Bewegungshalle entstehen. Zudem soll ein Stallgebäude für die Pferdehaltung modernisiert und der Umbau eines Nebengebäudes zu Ferienwohnungen ermöglicht werden. Den dafür erforderlichen Bebauungsplan Nr. 11 „Dorfgebiet Brekling“ stellte der Geograf Manfred Demuth vom zuständigen Flensburger Planungsbüro vor. Die Neubauten würden sich ins Dorfbild einfügen „und nicht höher als die vorhandenen Gebäude“, erklärte er. Aufstellungs-, Entwurfs- und Auslegungsbeschluss erfolgten jeweils einstimmig. Ein städtebaulicher Vertrag regelt, dass der Bauherr die Kosten für das Verfahren übernimmt.
Weiteres in Kürze:
Eine neue Reinigungsmaschine für die Turnhalle kostet 4870 Euro.
Für 10.000 Euro erhält die Feuerwehr Spinde und Ausrüstung für neue Mitglieder.
Das alte Tanklöschfahrzeug 8/18 wird verkauft.
Quelle: www.shz.de