Blitzer liefert Beweise für Raserstrecke
In der Gemeinde Stolk wurde nicht nur anhand eines Fragebogens ermittelt, dass Bedarf für den Warenkauf vor der eigenen Haustür besteht. Heimlich und über mehrere Wochen, das wurde auf der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt, wurden auch die Geschwindigkeiten auf der Kreisstraße durch Stolkerfeld gemessen.
In einem bebauten Bereich mit Tempo-60-Beschränkung hat ein verdecktes Messgerät gar eine nachmittägliche Höchstgeschwindigkeit von 146 km/h registriert. Die Zahl der Fahrzeuge mit Tempo über 100 km/h war so hoch, dass das bisherige bloße Gefühl einer Raserstrecke nun mittels fundierter Daten bestätigt wird.
Sofort mahnten einige Kommunalpolitiker wieder den „Dauerbrenner“ eines Radwegs an. Doch da die K 49 die einzige Kreisstraße ist, die in voller Länge innerhalb einer Gemeinde verläuft, und der Kreis ohnehin kaum Geld habe, bewahrten „alte Hasen“ den Gemeinderat vor unerfüllbaren Schnellschüssen. Sie meinten vielmehr, dass künftig für den Kreis lukrative Fotoblitze in Stolkerfeld zucken würden. Das würde über den Geldbeutel zur Beruhigung des fließenden Verkehrs führen.
Dank der großen Vorarbeit von Amtsdirektor Heiko Albert hatte die Gemeindevertretung keine Probleme mit der Entscheidung, welche Aufgaben künftig auf das Amt Südangeln übertragen werden sollen: Alle Ratsmitglieder hatten das Grundlagenpapier studiert und einigten sich auf Wirtschaftsförderung, Tourismus, Integrierte ländliche Entwicklung, Jugenderholungsmaßnahmen und Jugendfeuerwehr. Unproblematisch verlief auch die Diskussion über Frischwassergebühren. Um Rechtssicherheit herzustellen und künftig keine Fehlbeträge mehr auflaufen zu lassen, soll ab Oktober eine neue Satzung gelten. Darin ist geregelt, dass gemäß einer Empfehlung des Finanzausschusses ab 2015 die Gebühren analog zu denen erhoben werden, die der Wasserbeschaffungsverband von der Gemeinde fordert. Damit beläuft sich die Grundgebühr je Anschluss auf 132 Euro, ein Kubikmeter verbrauchtes Frischwasser kostet weiterhin 40 Cent.
Zurückgestellt wurde indes die Entscheidung, ob man dem regionalen Konzept eines mobilen Markttreffs für drei Jahre auf Probe mit 3000 Euro beitreten soll. Jetzt, wo der Fragebogen ausgewertet ist, möchte man nach der Sommerpause zunächst dem Kaufmann aus Böklund die Möglichkeit zu einer Stellungnahme einräumen.
Quelle: www.shz.de