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27.08.2019

Böklund erhöht Abwassergebühr

Böklund
Privathaushalte müssen jetzt 2,74 Euro statt wie bisher 1,95 Euro pro Kubikmeter zahlen

Das Thema Klärwerk stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeindevertretersitzung in Böklund. Jürgen Steffensen gab bekannt, dass in dieser Woche der Schönungsteich entschlammt werde und zusätzlich 130 Tonnen von der Lagerplatte weggefahren würden, sodass vorübergehend alles schier sei.

Die Gemeinde müsse sich aber für eine höhere Schmutzfracht wappnen, weil die Wurstfabrik eine weitere Produktionsstätte anschließen werde. Deshalb müsste im Belebungsbecken die Anzahl der Belüftungskerzen erhöht werden. Das werde allerdings erst nächstes Jahr geschehen, wenn die Taucher kommen.

Zur Schmutzwasserbeseitigung erläuterte Finanzausschuss-Vorsitzender Michael Marquardt die neuen Gebühren, die anschließend einstimmig beschlossen wurden: Für häusliche und gewerbliche Normaleinleiter steigt der Kubikmeterpreis von 1,95 auf 2,74 Euro und für die Fleischwarenfabrik von 1,15 auf 1,66 Euro. Die Erhöhung sei unumgänglich, weil die Kosten für die Klärschlammverwertung je Tonne von 35 auf 85 Euro gestiegen sei und die anstehende Entschlammung mit 90.000 Euro zu Buche schlage.

Wer diese Erhöhung zu drastisch finde, so Michael Marquardt, möge bedenken, dass Böklund anders als die Nachbargemeinden keine monatliche Grundgebühr erhebe. Und der Bürgermeister fügte hinzu: „Für diese Erhöhung klopfe ich mir nicht auf die Schulter. Aber Dünge- und Klärschlammverordnung zwingen uns dazu.“

Auch über aktuelle im Ortsbild sichtbare Arbeitsprozesse berichtete Bürgermeister Jürgen Steffensen: Der Glasfaserausbau sei sehr weit fortgeschritten. In dieser Woche komme eine weitere Kolonne, die sich mit Hausanschlüssen beschäftige. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Jahresende 80 bis 90 Prozent fertig haben“, zeigte er sich optimistisch. Allerdings sei vieles wetterabhängig und daher vorher nicht zu versprechen.

Anders sei es bei der Aufhübschung der Siedlung Alter Krug. Dort seien nur noch Restarbeiten wie das Pflastern von Hofeinfahrten zu erledigen. Und der Elektriker fehle noch für vier Pumpen, die sicherstellen sollen, dass Schächte nicht in private Keller entwässern. Dass zwei neue Straßenlampen noch nicht installiert seien, liege an der langen Lieferzeit von bis zu acht Wochen für die Masten.

In diesen Tagen will die Gemeinde die Siedlung wieder für den Straßenverkehr freigeben. „Das Gesamtbild hat hier ungemein gewonnen“, freute sich der Bürgermeister und dankte den Anwohnern für Geduld und konstruktive Anregungen.

Auch die Obere Teichstraße werde in dieser Woche mit einer neuen Ablaufrinne fertig, nachdem man den Gehweg erneuert und Bordsteine abgesenkt hatte. „So soll es später mal in allen Wohngebieten aussehen“, wagte Bürgermeister Steffensen einen Blick in die Zukunft.

Die Beschlüsse fielen einmütig aus: Ursprünglich nicht eingeplante Kosten von 43.000 Euro für Straßensanierung wurden nachträglich genehmigt wie die Ausgaben für den Kauf einer knapp 2,3 Hektar großen Fläche im östlichen Anschluss an das Gewerbegebiet „Pöttacker“. Dort will Böklund sich gewerblich erweitern, und als Ausschreibungsergebnis bekam ein Planungsbüro dafür den Auftrag.

Weiterhin rüstet sich die Gemeinde für die Zukunft mit der Beseitigung einer „Altlast“: Vor acht Jahren hatte die Gemeinde mit dem überwiegenden Teil des Amtes Südangeln einen Wegenutzungsvertrag mit den Stadtwerken Schleswig abgeschlossen. Doch das damalige Konstrukt ist nie „auf ordentliche Füße gestellt“ worden. Die Nutzungsrechte sind von der SH Netz AG nicht auf die Stadtwerke übergegangen, weil zwischen beiden keine Einigung erzielt worden ist. Nun löste die Gemeindevertretung das damalige Vertragswerk auf und wird sich demnächst an einer begrenzten Ausschreibung für eine künftige Stromtrassennutzung beteiligen.

Weiteres in Kürze:

Die Lenkungsgruppe „Ortsentwicklung“ arbeitet zukunftsträchtig: Timo Hansen berichtete von einem Workshop mit Jugendlichen, die viel Realisierbares vorgetragen hätten. Am 7. September sind alle Böklunder zu einem Zukunftsgespräch von 10 bis 14 Uhr in die Auenwaldschule eingeladen.

Am Kindergarten ist seit wenigen Tagen die Entwässerung mit Inline-Technik saniert, wobei man ein neues Rohr in ein altes hineingeschoben habe. Insgesamt habe die Gemeinde in den vergangenen beiden Jahren 600.000 Euro in die Kindertagesstätte investiert.

Autor: Hans-Werner Staritz, 27.08.2019 
Quelle: www.shz.de