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11.02.2021

„Hovtoft-Krog“ wird zum Wohnhaus

Das Gebäude in Havetoft wurde verkauft, der neue Besitzer plant dort Wohnungen / Schützen müssen den Gasthof räumen
Hans-Werner Staritz
Havetoft

Der „Hovtoft-Krog“ ist verkauft und wird nicht mehr Gastwirtschaft sein. Mit dieser Aussage überraschte Bürgermeister Peter-Hermann Petersen in der Sitzung der Gemeindevertretung. Der neue Besitzer wird dort Wohnungen einrichten, und die Freizeitschützen müssen deshalb bis Ende März alles räumen. Wie man deren Vereinsbetrieb aufrechterhalten könne, müsse noch bedacht werden.

Weil die Gastronomie zumindest langfristig ohnehin nicht gesichert war, hatte die Gemeinde beim Neubau des Feuerwehrhauses zugleich eine dörfliche Versammlungsstätte integriert, und dort tagten die Kommunalpolitiker corona-bedingt zum ersten Mal. Nach der Einweihung Ende September hatte die Anlage die erste Bewährungsprobe beim Blutspenden bestanden.

Bürgermeister Petersen dankte allen, die sich mit zusammen 1500 Stunden Eigenleistung an diesem gemeindlichen Jahrhundertprojekt beteiligt hatten, und seinen Gemeindevertretern für immer einstimmige Beschlüsse bei der Entwicklung dieses Millionenobjektes. Dies tauchte im 2. Nachtragshaushalt für das laufende Jahr wieder auf, denn die Kosten fielen deutlich höher als geplant aus. Wegen Schutzkleidung und Bewirtschaftung ist der Brandschutz teurer geworden, und die Einnahmen durch Anteile an der Einkommenssteuer sind wegen Corona und daraus folgender Wirtschaftsflaute um 38.000 Euro eingebrochen. Durch all das erhöhen sich der Fehlbetrag im Ergebnishaushalt auf 123.000 Euro und die Kreditaufnahme um 210.000 Euro.

„Richtig einholen wird uns das ab übernächstem Jahr“, prognostizierte Finanzausschuss-Vorsitzender Horst-Dieter Andresen, denn für die Zuweisungen des Landes für 2021 würden Jugendliche doppelt zählen, wodurch Havetoft fiktiv auf über 1000 Einwohner wachse.

Jahresabschluss
abgesegnet

Zuvor hatte die Vertretung den Jahresabschluss 2019 einstimmig abgesegnet. Ein Fehlbetrag von 11.933 Euro wird aus Mitteln der Ergebnisrechnung ausgeglichen.

Auch bei der Satzung zur Erhebung der Zweitwohnungssteuer war Horst-Dieter Andresen gefordert. Die bürokratisch vorgegebene Berechnung kommentierte er mit der Frage, ob das für nur 3000 Euro im Haushalt nötig sei, und nannte die entscheidende Zahl: Steuersatz 7,5 Prozent. Einmütig folgte die Vertretung dem Vorschlag seines Ausschusses.

Einstimmigkeit gab es auch bei der Anpassung der Elternbeiträge in der Kita Havetoft/ Sieverstedt an die landesweite Deckelung und bei drei Planungsbeschlüssen: Eine Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplan Nr. 4 hatten denselben Inhalt: das Sondergebiet „Lohnunternehmen“ in Kroxbüll an der Stenderuper Straße. Dort soll auf 7600 Quadratmeter ein Betrieb um zwei Fahrzeughallen und ein Wohnhaus erweitert werden.

Von 26 beteiligten Trägern öffentlicher Belange hatten 18 geantwortet mit acht Hinweisen, die eingearbeitet worden sind. So hatte die Landesplanungsbehörde sich gegen zu viel Bautätigkeit im Außenbereich ausgesprochen.

Tempolimit
wurde abgelehnt

Daraufhin waren 15 Standortalternativen untersucht worden, doch keine eignet sich gleichwertig. Um ein Schallgutachten zu umgehen, muss noch vertraglich geregelt werden, dass es keine Nachtarbeit gibt. Mit diesen Aktualisierungen gehen die Planentwürfe noch einmal an die Öffentlichkeit, im Frühjahr könnte der Satzungsbeschluss folgen.

Ähnlich läuft es mit dem Bebauungsplan „Wasserstraße“. Er beinhaltet neun Grundstücke auf einer etwa einen Hektar großen Fläche am westlichen Ortsrand östlich der K 34. Die öffentliche Auslegung des Entwurfs wurde beschlossen und als erste Idee eines Quadratmeter-Preises etwa 80 Euro in den Raum gestellt.

Im Bericht von Bürgermeister Petersen nahmen die Vertreter zur Kenntnis, dass die beantragte Geschwindigkeitsbegrenzung in der Dammholmer Straße auf 70 km/h von der Straßenverkehrsbehörde abgelehnt wurde. Der ausführlichen Begründung hielten sie entgegen, dass in einer Außenstelle des Elisabethheimes 20 Kinder wohnen und es dort keinen Gehweg gibt.

Über zwei weitere Verkehrsthemen informierte der Bürgermeister: Ein Radweg nach Sieverstedt ist beantragt, und im nächsten Jahr wird vom Land die „Eckernförder Landstraße“ ausgebaut. „Umleitungen werden wir den ganzen Sommer haben, und 20.000 Euro werden wir los, denn die Regeneinläufe sind Gemeindesache.“

Autor: Schleswiger Nachrichten - , 11.02.2021 
Quelle: www.shz.de