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18.01.2010

Bedarfsplan bringt es an den Tag: Den Wehren in Südangeln fehlen Einsatzkräfte

Amt Südangeln

 

Bei lediglich 84 Einsätzen, darunter nur ein Großbrand, sei das vergangene Jahr für die Feuerwehren im Amt Südangeln unspektakulär gewesen, resümierte Amtswehrführer Klaus Uck anlässlich einer Dienstversammlung im Goltofter Gasthof „Zur Doppeleiche“. Dennoch sei man in vielen Bereichen aktiv geblieben, wie eine ständig mitlaufende Foto-Schau bewies.
Von der Vielfältigkeit dieser Arbeit zeigte sich auch Amtsvorsteher Hans-Werner Berlau beeindruckt. Er lobte die beiden Musikzüge Westerakeby und Böklund als „gute Aushängeschilder“ sowie die beiden Bezirksjugendfeuerwehren Tolk und Böklund als notwendige „Nachwuchsschmieden“.
Die fehlende „Man-Power“ bei den Erwachsenen führte der Amtsvorsteher auf die veränderte Gesellschaft zurück, in der leider mehr auf Individualität als auf Gemeinsinn geachtet werde und ganze Dörfer zu „Schlafstätten“ verkämen, so dass zur Kernarbeitszeit oft nicht mehr ausreichend Helfer zur Stelle seien.
Dieses Manko förderte auch der amtsweite Brandschutzbedarfsplan zu Tage, der in Kleinstarbeit vom zweiten stellvertretenden Amtswehrführer Björn Wilke aufgestellt worden war. Er habe ein Personaldefizit von 44 Aktiven insgesamt, aber das Fehlen von immerhin 79 Atemschutzgeräteträgern offenbart. Man versuche diesen Mangel durch verstärkte Nachbarschaftshilfe auszugleichen.
Im Vergleich hierzu sei die Beschaffung von fünf Einsatzfahrzeugen in den nächsten zehn Jahren das kleinere Problem, sofern der Kreis wieder klare Aussagen zur Förderung aus der Feuerschutzsteuer treffe und die Fördersätze neu festlege, so Hauptbrandmeister Uck.
Dass die Feuerwehren in Südangeln zu diesem Thema ihre Hausaufgaben als Vorreiter im Kreisgebiet vorbildlich erledigt hätten, bescheinigte Kreiswehrführer Rainer Erichsen. Andere Ämter hätten bereits um „Starthilfe“ aus Südangeln nachgefragt.
Auch andere Fachbereiche überzeugten mit eindrucksvoller Bilanz: Das Ausbilderteam um Hauke Kruse habe 18 Wochen durchgängig bis an die Grenze der Ehrenamtlichkeit geschult, allein die 15 Ausbilder der Bezirksjugendfeuerwehr Tolk hätten 1272 Stunden, also volle 159 Arbeitstage, zur fachlichen und freizeitlichen Beschäftigung mit „Kiddies“ aufgewendet, und Thomas Jochimsen berichtete von 39 Auftritten und 44 Übungsabenden der 30 „gestandenen“ und 14 auszubildenden Musiker in Westerakeby.Als alle ihre Pläne für dieses Jahr vorlegten, wurde deutlich, dass es abwechslungsreich bleiben wird. Dabei haben Computer eine ständig wachsende Bedeutung. Doch eines werde sich gegenüber früher nicht ändern, stellte Ehren-Kreisbrandmeister Hans-Heinrich Jacobsen in seinem Grußwort fest: „Ihr werdet ein Feuer nie mit Internet löschen!“
stz
Autor: stz, 18.01.2010 
Quelle: www.shz.de