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13.05.2009

Steinfelds Gasthof als Leuchtturm-Projekt?

Die Aktiv-Region Schlei-Ostsee meldet die Begegnungsstätte im Steinfelder Gasthof Jäger’s Ruh als Leuchtturm-Projekt an. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig.
Steinfeld
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sh:z

Bürgermeister Heinrich Buch musste kämpfen. Sein Vorschlag, die geplante Bürgerbegegnungsstätte im Gasthof „Jäger’s Ruh“ für eine EU-Förderung als Leuchtturm-Projekt anzumelden, war kein Selbstgänger. Im Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe der Aktivregion Schlei-Ostsee wurde kontrovers diskutiert. Die Kommunalpolitiker und Vertreter aus Wirtschafts- und Sozialverbänden hatten darüber zu entscheiden, ob sie den Steinfelder Antrag an die Landesregierung weiterleiten. Am Ende stimmten zwar die meisten Vorstandsmitglieder zu. Aber Udo Steinager, Amtsvorsteher aus Schwansen, sagte Nein. Stefan Wesemann von der IHK Flensburg enthielt sich der Stimme.

Die Gemeinde Steinfeld hatte den Gasthof, ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, im vergangenen Jahr für 125 000 Euro gekauft. Seit April ist der Gasthof geschlossen. Jetzt soll er saniert werden. Dafür hat die Gemeinde für das laufende Jahr bereits 25 000 Euro eingeplant. Das Gebäude soll im Wesentlichen erhalten bleiben, wie es ist. Den Saal will die Gemeinde als Bürgerbegegnungsstätte und Kommunikationszentrum nutzen. Freiwillige Feuerwehr, Sportverein, das DRK und andere Vereine wollen sich dort treffen. Die Gaststube soll dann neu verpachtet werden. Bürgermeister Buch hat bereits erste Gespräche mit Interessenten geführt.

Hier sah IHK-Vertreter Stefan Wesemann ein Problem: „Wir tun uns schwer damit, weil wir für fairen Wettbewerb stehen. Wir müssen darauf achten, dass die Gaststätte zu marktüblichen Konditionen verpachtet wird.“ Buch versicherte, die Gemeinde werde diesen Grundsatz beachten, zumal die Förderrichtlinien der EU das ohnehin vorsähen. „Und direkte Konkurrenz bei uns im Dorf gibt es sowieso nicht.“ Einen Saal in vergleichbarer Größe habe nicht einmal Süderbrarup. Der Gasthof Ulsnis-Kirchenholz, in den die Steinfelder jetzt ausweichen, werde vermutlich auch nicht mehr lange betrieben.

Udo Steinacker, Bürgermeister aus Waabs und Vorsteher des Amtes Schlei-Ostsee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) setzte an dieser Stelle mit einem anderen Einwand an: „Wir alle haben unsere Dorfgasthöfe, die dringend saniert werden müssten. Die können wir doch nicht alle als Leuchtturm-Projekte anmelden.“ Der Aktivregions-Vorsitzende Hans-Werner Berlau aus Taarstedt sah die Besonderheit in der Verbindung zum Steinfelder Markttreff, der seit fast zehn Jahren besteht und der erste in ganz Schleswig-Holstein war.

Vorschläge für Leuchtturm-Projekte müssen sich im landesweiten Wettbewerb durchsetzen. Sie sollen innovativ sein, die regionale Wirtschaftskraft stärken und Arbeitsplätze sichern. Im Erfolgsfall fördert die EU das Projekt mit 55 Prozent der Investitionskosten.OVE JENSEN
Autor: shz, 13.05.2009 
Quelle: www.shz.de