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12.12.2017

Plötzlich war das Geld weg

Bei der Verabschiedung des Haushalts in Idstedt fiel auf, dass 126000 Euro fehlen / Amtskämmerin soll Verbleib des Geldes klären

IDSTEDT 

Die Gemeindevertretung Idstedt setzte in ihrer jüngsten Sitzung das um, was die Ausschüsse gründlich vorbereitet hatten. So erläuterte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Heinz Schulze, den Jahresabschluss 2016. Weil dieser erstmals in doppischer Form vorlag, war eine Vergleichbarkeit mit den Zahlen des Vorjahres nicht gegeben.

Wegen der hervorragenden Wirtschaftslage und dank geringerer Kosten als geplant fiel der Abschluss günstiger aus, als man noch zur Jahresmitte gedacht hatte. So kam in der Ergebnisrechnung statt eines Fehlbetrags von 30 000 Euro sogar ein Überschuss von 3387 Euro heraus, der der Rücklage zugeführt wurde. In der Finanzrechnung verringerten sich die liquiden Mittel statt um 87 000 Euro nur um knapp 36 500 Euro. Zwölf Tagesordnungspunkte später wurde mit einer Nein-Stimme bei einer Enthaltung der Haushalt 2018 beschlossen. Dabei fiel Gemeindevertreter Deert Hansen in einer Gesamtübersicht der deutliche Rückgang der liquiden Mittel im Jahr 2017 auf. „Von 2016 bis 2017 fehlen 126 000 Euro in der Kasse. Warum?“, wollte er wissen. Eine genaue Antwort bekam er nicht. Entweder sei das Geld in konkrete Investitionen geflossen oder der Haushalt sei streng genommen gar nicht ausgeglichen, was man nur unter Hinzuziehung der liquiden Mittel geschafft habe, hieß es. In jedem Fall soll die Amtskämmerin hierzu befragt werden.

Trotz eines vorhergesehenen Fehlbetrags von 111 000 Euro bleiben die Hebesätze für die Grundsteuern mit 330 Prozent und die Gewerbesteuer mit 370 Prozent zunächst unverändert. Der Empfehlung des Finanzausschusses folgte die Vertretung auch beim Zuschuss an den Pétanqueclub anlässlich seines 25-jährigen Bestehens, beim einmaligen Zuschuss an den gemischten Chor für sein bevorstehendes 50-Jahr-Jubiläum und bei der Ablehnung der finanziellen Förderung des deutschen und dänischen Büchereiwesens.

Viel zu sagen hatte auch Volker Marxsen als Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses. Die Bauarbeiten zur Aufwertung des Thingplatzes seien im Regenwetter vorübergehend eingestellt worden. Der hintere Bereich werde noch aufgefüllt, eine Absperrung zum Bach geschaffen und ein Maibaum mit Wappen der Vereine aufgestellt. Viele Firmen hätten Arbeitsangebote und Spenden signalisiert. Für eine neue Schiebetür im Saal der Gaststätte hatte er mehrere Angebote eingeholt. Die Vertretung entschied sich mehrheitlich nicht für die günstigste Variante, sondern für eine Firma aus der Nachbarschaft. Auch bei der Sanierung der Westseite der Gaststätte wählte man die mit 11 460 Euro teurere Version, weil eine Verkleidung des Giebels besser sei als ein neues Verfugen alter Steine.

Für ein Schleppdach am Vereinsheim des Pétanqueclubs zahlt die Gemeinde 890 Euro für den Bauantrag sowie einen Zuschuss von 1500 Euro. Auch die Freiwillige Feuerwehr möchte ein solches Dach in Eigenleistung anbringen. Hier schlug Deert Hansen sogar eine Erweiterung vor, „weil die letzten verregneten Kinderfeste gezeigt haben, dass man trockenen Fußes vom Grill zum WC gelangen muss“. Deshalb wurde dieses Vorhaben an den Bauausschuss zurücküberwiesen, um die neuen Kosten zu ermitteln.

Wenig Erfreuliches hatte Bürgermeister Edgar Petersen zu berichten: Die Schmutzwassergebühr wird ab Januar von 3,70 auf 3,97 Euro steigen; auch die Friedhofsgebühren werden angehoben. Holger Behmer gibt im nächsten Jahr den Kulturkreis auf, weil einige Gemeindevertreter diesen für überflüssig halten.

Autor: stz, 12.12.2017 
Quelle: www.shz.de