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03.09.2008

Dorfhaus-Erweiterung: Aufträge vergeben

Volumen von 143 000 Euro / Diskussion um Frage der Befangenheit von Architektin Stephanie Wundram
- Uelsby - 

Bereits in der Einwohnerfragestunde der Gemeindevertretung Uelsby machte ein Zuhörer auf einen möglichen Interessenkonflikt aufmerksam: Ist es zulässig, dass die Vorsitzende des Bauausschusses gleichzeitig Architektin des neuen Gemeindehauses ist?

Stephanie Wundram ist Architektin und begleitet den Umbau und die Erweiterung des Dorfhauses schon seit der letzten Legislaturperiode. Alle Entwürfe stammen von ihr. Basis ist ein Architektenvertrag, den sie mit der Gemeinde abgeschlossen hat. Bei der letzten Kommunalwahl wurde sie zur Gemeindevertreterin gewählt und erhielt aufgrund ihrer Fachkompetenz den Vorsitz im Bau- und Wegeausschuss. Angesichts der bevorstehenden Auftragsvergabe für die Gewerke des Umbaus sah ein Bürger einen Interessenkonflikt zwischen ihrem Amt und ihrer Arbeit als Architektin.

Bürgermeister Johannes Nissen erklärte, dass man dieses Problem bereits unter den Gemeindevertretern behandelt habe und an der Loyalität von Frau Wundram kein Zweifel bestehe. Entsprechend der Gemeindeordnung werde sie aber dennoch von allen Beratungen und Abstimmungen der Gemeindevertretung zu diesem Thema ausgeschlossen.

Bruno Heller als Vertreter des Amtes betonte außerdem, dass der abgeschlossene Architektenvertrag keine Bereicherung der Architektin zulasse, da er mit einer Pauschalsumme abgeschlossen sei, die man mit 12 000 Euro inklusive Statikerleistung durchaus als Schnäppchen bezeichnen könne.

Bei der Auftragsvergabe wurde das Ausschlussverfahren erstmals praktiziert. Nachdem Wundram die Ergebnisse der Ausschreibung bekannt gegeben hatte, verließ sie den Saal und kam erst wieder an den Tisch, nachdem die restlichen Gemeindevertreter die Aufträge einstimmig erteilt hatten. Die Gesamtsumme der Gewerke lag dabei mit 143 000 um zirka 2000 Euro höher als angesetzt. Dafür sind aber bereits Leistungen enthalten, die bei der ersten Kostenschätzung noch nicht berücksichtigt waren.

Weitere Beschlüsse in Kürze:

Die Gemeinde schließt sich der Stellungnahme des Amtes zum Landesentwicklungsplan an, die auf der Basis eines Papieres des Gemeindetages erstellt wurde. Nur ein Gemeindevertreter stimmte dagegen, weil die Belange kleiner Gemeinden nicht genügend berücksichtigt worden seien.

Bei der Berufung eines bürgerlichen Mitgliedes in den Bau- und Wegeausschuss kam es zu einer Stichwahl, die Hans Mangelsen mit 5:4 Stimmen für sich entschied.

Die Gemeindevertretung verabschiedete eine neue Geschäftsordnung, bei der Protokolle von Sitzungen schneller erstellt und bei Fehlen von Einsprüchen auch schneller gültig werden.

Die Sektionaltore des Feuerwehrgerätehauses, die beim Umbau überflüssig werden, sollen versteigert werden.

 

Autor: shz.de -ql, 03.09.2008