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02.07.2016

Ausschreibung für schnelles Internet läuft

Böklund 

Alle Gemeinden im Amt Südangeln und der Ulsnisser Ortsteil Hestoft sollen ans Breitbandnetz / Geschätzte Kosten: 17 Millionen Euro

Mit der EU-weiten Bekanntmachung zur Ausschreibung des Breitbandausbaus im Amt Südangeln und gleichzeitiger Abgabe des Förderantrags passierte der Breitbandzweckverband Südangeln jetzt einen weiteren Meilenstein zur Versorgung der beteiligten Gemeinden mit schnellem Internet. In vorbereitenden Sitzungen einer Arbeitsgruppe hatte man sich beim Verfahren auf das Betreibermodell geeinigt. Demnach ist vorgesehen, dass ein Betreiber das Glasfasernetz einrichtet, anschließend an den Zweckverband verkauft, der die Anlage dann an den Betreiber für 20 Jahre verpachtet.

Eingebunden werden sollen alle Gemeinden des Amtes Südangeln mit Ausnahme von Idstedt. Dort hat die Telekom bereits Vorarbeit geleistet und will ihr Netz selbst weiter ausbauen. Für die Versorgung der Randgebiete ist wiederum der Zweckverband zuständig. Auch will die Gemeinde Ulsnis ihren Ortsteil Hestoft dem Zweckverband anschließen. Beide Gemeinden schlossen dazu öffentlich-rechtliche Verträge, mit denen sie an den Aktivitäten des Zweckverbandes beteiligt werden, aber keinen Sitz in der Versammlung haben.

Die Versorgungsquote soll im Verbandsgebiet 100 Prozent betragen. Das heißt, dass jedes Haus mit einem Glasfaseranschluss versorgt wird. Die Kosten der Ertüchtigung werden vom Beratungsbüro LAN-Consult Hamburg auf etwa 17 Millionen Euro geschätzt. Davon zahlt die Bundesregierung einen Zuschuss von 5,1 Millionen Euro, wenn eine Anschlussdichte von 60 Prozent erreicht wird.

Im ersten Schritt haben jetzt potenzielle Betreiber die Möglichkeit, sich für den Aufbau dieses Netzes zu bewerben. Die Bewerber werden in sachlicher und persönlicher Hinsicht auf ihre Eignung überprüft. Erst dann werden die Ausschreibungsunterlagen an ausgewählte Bieter ausgegeben. Nach Eingang der Angebote und einer Verhandlungsphase soll noch in diesem Jahr der Zuschlag erteilt werden.

Die Auswahl der Betreiber erfolgt nach einer Bewertungsmatrix, in der die Wirtschaftlichkeit des Angebotes mit 50 Prozent die größte Wichtung erhält. Die Leistungsfähigkeit des Netzes mit Upgrade-Fähigkeiten geht mit 25 Prozent in die Wertung ein. Die Mindestanschlussquote, das Marketingkonzept, die Endkundenpreise, die Qualität der Endprodukte und die Qualität des Angebotes werden mit jeweils fünf Prozent berücksichtigt. Diese Kriterien sind den potenziellen Betreibern bekannt.

Verbandsvorsteher Andreas Thiessen konnte Fragen nach Fremdanbietern positiv beantworten. „Die Durchlässigkeit des Netzes ist Teil der Ausschreibung“, erklärte er. Jeder Anbieter habe die Möglichkeit, dieses Netz gegen Gebühr zu nutzen.

Nur in welchem Teil des Verbandsgebietes der Ausbau beginnen wird, konnte er noch nicht sagen. Er geht aber davon aus, dass er dort erfolgt, wo der höchste Anschlussbedarf herrscht.

Jürgen Augustin, Verbandsmitglied und Nübels Bürgermeister, sieht aber ein Problem, eine Anschlussquote von 60 Prozent zu erreichen. „Hier ist die Politik gefordert“, gab er seinen Amtskollegen mit auf den Weg. Denn nur, wenn man die Bürger von dieser Lösung überzeuge, könne man es schaffen. Amtsdirektor Heiko Albert kündigte an, eine professionelle Marketingagentur für diese Aufgabe mit heranzuziehen.

Autor: Claus Kuhl, 02.07.2016 
Quelle: www.shz.de