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12.03.2013

Auch die Rücklageist irgendwann leer

Johannes Jessen aus Süderfahrenstedt warnt vor Steueranhebungen und Streichungen
Süderfahrenstedt

 

Die Jahresrechnung 2012 und der Haushalt dieses Jahres hat die Gemeindevertreter Süderfahrenstedts in ihrer jüngsten Versammlung beschäftigt. Johannes Jessen, Vorsitzender des Finanzausschusses, gab dazu Erläuterungen. In den Planabweichungen des letzten Jahres fielen 20 000 Euro mehr Einnahmen positiv auf, auch der Schuldenstand schrumpfte auf 57 000 Euro. Doch weit schwerer wogen um 10 000 Euro geringere Steuereinnahmen und um 36 000 Euro erhöhte Ausgaben durch fehlende Pacht während des Leerstands der gemeindeeigenen Gaststätte und durch die Sanierung des Gastraums und die Anschaffung einer neuen Ausstattung.
Um den Haushalt auszugleichen, habe man der Rücklage 62 000 Euro entnehmen müssen, worin sich auch hohe Schulkostenbeiträge und die Folgen des neuen Kita-Gesetzes widerspiegeln würden. Im Budget des neuen Jahres gebe es keine Probleme mehr mit dem Gasthof, wohl aber noch Einnahmeverluste wegen der gesunkenen Einwohnerzahl und hohe Mehrausgaben: Die Schulverbandsumlage steigt um 11 000 Euro; die Beiträge für Schüler, die nicht die Auenwaldschule besuchen, erhöhen sich um 9000 Euro, und die Kindertagesstätte in Böklund verschlingt aktuell 10 000 Euro mehr als im Vorjahr.
So müsse erneut ein hoher Betrag aus der Rücklage genommen werden, im Planansatz 74 000 Euro. „Wenn das so weitergeht, ist in anderthalb Jahren Schluss mit lustig“, prophezeite Finanzexperte Jessen. Dann müssten die freiwilligen Leistungen gestrichen und die Steuern angehoben werden.
Daher tat sich der Gemeinderat schwer mit dem Antrag eines Elternpaares, das Kind nicht in die Böklunder Kita zu geben. Weil man hier finanzielle Kraftakte leiste, soll zunächst versucht werden, im eigenen Kindergarten eine geschlossene Gruppe zu etablieren.
Selbstgänger indes waren drei andere Punkte: die Wiederwahl von Hans-Walter Asmus zum Stellvertreter des Gemeindewehrführers, die Ausstattung der Feuerwehr mit digitalen Funkgeräten, für die Atemschutzgeräteträger mit Sonderausstattung, und die Erteilung eines Auftrags zur Sanierung der Schmutzwasserkanäle.Zu Beginn der Sitzung wollten Zuhörer wissen, weshalb fünf von neun Vertretern dem neuen Gemeinderat nicht mehr angehören. Der Kommunikationsfluss sei nicht immer geradlinig verlaufen, hieß es. Der Verzicht auf eine erneute Kandidatur diene einer Besserung dieses Zustands.
Autor: stz, 12.03.2013 
Quelle: www.shz.de